muhammedanischen Kunst.
der
Dritte Periode
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zu Eriwan, zu Selmas am Urmia-See und zu Naktschewan nachge-
wiesen; das letztere ist neuerlich eingestürzt. Sodann die grossartige
Moschee mit dem Grabmale des Khoda-Benda zu Sultanieh. Dies ist
ein mächtiger achteckiger Kuppelbau (die Spitze der Kuppel 145 Fuss
über dem Boden), die Kuppelanlage, so sehr sie das bis" dahin übliche
Maass der kuppelgewölbten Mausoleen überschreitet, doch voraussetzlich
durch das Vorbild von solchen und durch den Bezug des Gebäudes auf
seinen Grabmalzweek veranlasst. Das Aeussere, unterwärts schon seiner
Ausstattung beraubt, zeichnet sich durch die reine Spitzbogenlinie der
Kuppel, durch deren einfachen Schmuck mit farbig glasirten Ziegeln und
durch die Gallerie, welche den Fuss der Kuppel umgiebt und über deren
Ecken sich kleine Minarets erheben, aus; das Innere hat eine einfach
grossartige Nischenanordnung mit massig geschweiften Spitzbögen und
eine reiche farbige Dekoration, deren Ornamente in ebenso gemessenen
Formen wie Farben (Blau, Weiss, Gold) gehalten sind.
Wenn diese Monumente, und namentlich das letztgenannte, dem vier-
zehnten Jahrhundert zuzuschreiben sind, so dürfte ein andres, welches
das Gepräge der persischen Kunst" in nicht minder entschiedener Weise
trägt, noch aus dem Schlusse des dreizehnten herrühren. Dies ist der
prächtige sogenannte „blaue Medresseh" zu Iconium. Die angedeutete
frühere Bauzeit setzt dies Gebäude allerdings noch in die Zeit der seld-
Schukischen Sultane von Iconium; doch fand in der That schon damals
eine lebhafte Wechselwirkung mit Persien und die Aufnahme persischer
Cultur (z. B. persischer Poesie) am Hofe von Iconium statt. Es ist ein,
in gemessen spitzbogigen Formen ausgeführter Hofhallenbau, das Portal