Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 1)

Eine grosse Fülle von zumeist glänzenden monumentalen Resten, 
deren Formen denen der indischen Kunst noch vorzugsweise entsprechen, 
findet sich im fernen Südosten, auf der Insel Javaf auch auf einigen 
andern der Sunda-Inseln. Sie rühren aus der mittleren Periode unsrer 
mittelalterlichen Zeitrechnung (nach den gewöhnlichen Annahmen etwa aus 
der Zeit von 1100 bis 1300) her und verdanken ihren Ursprung indischen 
Oolonisationen. Buddhistische und brahmanische Religion gehen in der Blüthe- 
zeit von Java durcheinander; im Style der Denkmäler mischen sich ebenso 
die architektonischen Eigenthümlichkeiten beider Religionsformen, oft zur 
reichsten Wirkung, doch in einer Weise der Behandlung, dass auch in 
dem Phantastischen undSeltsarnen noch eine gewisse Ruhe des Gefühles 
vorwiegt, welche diese Monumente nicht unvortheilhaft wenigstens von 
den spätindischen Pagödenbauten unterscheidet. 
Ansicht des Tempels von Boro 
Budor auf 
J ava. 
Die javanischen Denkmäler scheiden sich in drei Hauptgruppen. Die 
eine derselben ist die von Boro Budor, im Distriete von Kadu. Der 
hier befindliche, sehr eigenthümliehe Haupttempel bildet eine pyramidalisch 
terrassirte Anlage, 526 Fuss breit und 116 F. hoch. Er steigt in sechs 
Absätzen empor, jeder im indischen Geschmack mit halbrunder Bedeckung 
und (mit Ausnahme des untersten) mit zahlreichen Bogennisehen versehen; 
1 Th. Stamford Rafües, the history of Java. J. Orawford, on the ruins of 
Boro Budor in Java, in den Transactions of the lit. soeiety ofBombay, II, p. 154. 
Vergl. J. D. v. Bralmschweig, über die Alt-Amerieanischen Dgnknxäler, S. 106.
	        
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