Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 1)

Erste Periode der 
indischen Kunst. 
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ständig bildnerischer Ausstattung versehen. Die Mittheilungen über die 
letztere sind bis jetzt zwar noch wenig genügend, geben indess über das 
Allgemeine ihrer kunsthistorischen Stellung doch einige Auskunft. 
Zunächst ist der zahlreichen Reliefs zu gedenken, welche jene Por- 
talgerüste des grossen Tope von Sanchi bei Bhilsa bedecken. Ihr Inhalt 
ist, sehr abweichend von der phantastisch poetischen Sculptur der späte- 
ren indischen Zeit, ein streng historischer, ohne Zweifel ein Ergebniss 
des ernsteren historischen Bewusstseins, welches mit den Siegen des 
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Relief am 
südlichen Portulgerüst des grösseren Tope von Sanchi 
Buddhismus hervortrat und welches sich zunächst schon in der Errichtung 
seiner Siegessäulen bekundet hatte. Es sind die Darstellungen natio- 
naler Kriegsbegebenheiten, mit dem eigenthümlichen Apparat, den diese 
mit sich geführt hatten; der dabei enthaltenen Darstellung von Architek- 
turen ist bereits gedacht. Sie sollen, obgleich nur in kleinem Maass- 
stabe, lebendig und tüchtig ausgeführt sein. Ueber die Besonderheiten 
der Behandlung lässt sich einstweilen nichts sagen; die Art des Vortra- 
ges erinnert einigermaassen an die naive Erzählungsweise der altasiati- 
sehen Sculptur der Euphratlande. 
Andre Reliefsculpturen finden sich in den Grotten des Udayagiri, 
namentlich in der dortigen Ganes-Gumpha-Grotte. Sie scheinen bewegte 
Scenen des Lebens (ob etwa ebenfalls von historischer Bedeutung, wird 
nicht gesagt,) zu enthalten. Sie werden in Betreff der Ausführung höch- 
lichst gerühmt und den eben genannten von Sanchi mit Bestimmtheit an 
die Seite gestellt. 
Einige wenige Sculpturen in den älteren Grotten von Ajunta sollen 
dieselbe künstlerische Beschaffenheit haben. Im Uebrigen waren die 
letzteren mit Wandmalereien geschmückt, von- denen aber nur noch ge- 
Tlllge Reste vorhanden zu sein scheinen.
	        
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