Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 1)

der indischen Kunst. 
Erste Periode 
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Kapital trägt. Die Portalgerüste sind reichlichst mit bildnerischer Sculp- 
tur, namentlich mit historischen Reliefdarstellungen, bedeckt; verschiedene, 
hiebei vorkommende architektonische Darstellungen sind für die Beurthei- 
lung der frühindischen Architektur- ebenfalls nicht unwichtig. Es finden sich 
darunter Darstellungen von Tope's, welche mit ähnlichen Steinzäunen und 
M Thoren umgeben erscheinen 
und ihre sonstige (in der 
  Wirklichkeit zumeist ver- 
1b  lorne) Ausstattung, z. B. die 
 j. ß  Schirmbekrönung der Gipfel, 
JTÄÄTÄQ     ä zeigen. Es finden sich Städte- 
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E;  I:    ansichtenmit star en auein 
tvm;  un eic t construir en up- 
"   pelartigen Bauten, die eben- 
 "m   falls auf eine Holzconstruc- 
Der gwssem Tope von Saudi tion und deren spielend phan- 
tastische Behandlung zu deu- 
ten scheinen.  Die Reste einzelner Nebenbauten bei den Tope's von 
Sanchi sind nicht von erheblicher Bedeutung. 
Ein im südlichen Indien, bei Amaravati am Krischnaflusse bele- 
gener Tope scheint eine ähnliche Ausstattung zu haben wie der grosse 
Tope von Sanchi. 
Andre älteste Tope's gehören der Insel Ceylon an, nach welcher 
der Buddhismus schon früh übergetragen war, namentlich dem Ruinen- 
districte der dortigen alten Residenzstadt Anuraj apura. Einheimischen 
Annalen zufolge fallt ihre Erbauung vorzugsweise in das zweite Jahr- 
hundert v. Chr. und die nächstfolgende Epoche. Sie sind in einem mehr 
oder weniger ruinenhaften Zustande erhalten, doch auch so noch durch 
ihre sehr kolossalen Dimensionen, gegenwärtig bis zu 140 und 240 Fuss 
Höhe, ausgezeichnet. Einige kleinere und besser erhaltene Monumente 
sind später. Unter andern Bauwerken, welche dort in derselben Früh- 
zeit ausgeführt worden, war der neungeschossige (in späterer Erneuung 
siebengeschossige) Wunderbau des Lohaprasäda ausgezeichnet; die noch 
vorhandene Gruppe der sogenannten ntausend Pfeiler" gilt als dessen 
Rest. Die Pfeiler, nicht hoch und ohne sonderlich künstlerische Forma- 
tion, dürften das Erdgeschoss des seltsamen Werkes ausgemacht und die 
Obergeschosse dürften sich, ihrer nicht massigen Anlage und Verthei- 
lung entsprechend, wiederum in einer Holzconstruction luftig emporge- 
gipfelt haben. 
Von Grottenbauten, aus den Jahrhunderten zunächst vor Chr. G, 
iindet sich eine besonders alterthümliche Gruppe in Behar, deren Sehr 
einfache, architektonisß wenig ausgebildete Beschaffenheit noch mehr euf 
ein Einsiedlerlokal als auf ein klösterliches zu deuten scheint.  Elne 
ausgebildetere Gruppe in der Gegend von Outtack, am Udayaglrl- 
Dies sind Viharafs von einfacher Anlage, zumeist Pfeilergallerieen von 
grösserer oder geringerer Ausdehnung, und die Cellen hinter diesen. Die 
Kugler, Handbuch der Kunstgeschichte. I. 18
	        
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