Dritte Periode.
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wurden. Besonders im (Elflten Jahrhundert erscheint dies als ein zu Con-
stantinopel übliches Ver a ren' natürlich aber musste hiebei auch ab-
gesehen von aller Starrheit (lesjspätbyzantinischen Styles, die Fbrm ebenso
schwerfällig und roh, wie die Wirkung übelklingend werden. Ein Haupt.
Werk dieser sogenannten „Agemina"' waren die Bronzethüren von S.
Paolo bei Rom, welche im J. 1070, durch den Giesser Staurakios zu
Constantinopel gefertigt waren und seit dem Brande v0n1823 verschwun-
den sind. 1 AehnlicH die Thüren des Heiligthums von Monte S. Aneelo
auf dem Berge Gargano (Königreich Neapel, Provinz Capitanataflound
die in S. Marco zu Venedig, zur Rechten des Haupteinganges, welche
der Sophienkirche in Coiistantinopel entnommen sein sollen.
Wie in der nordischen Kunst dieser Periode so sind es auch in der
byzantinischen die Miniaturen der Bilderhandscliriften, welche jetzt der
Gegenstand eines besonders ausgedehnten Kunstbetriebes werden und deren
zahlreich erhaltene Beispiele uns eine nähere Anschauung der Richtung
und des Werthes dieses Betriebes gewähren. Sie vornehmlich bezeugen
iläen verhältnissmässig bedeutenden Aufschwung, den die byzantinische
unst nahm, als der Druck der Bilderverfolgung gewichen war. Ein leb-
haftes und in vielen. Fällen, bei allem Mangel an zureichender küiistleri-
scher Kraft doch nicht unglückliches zurückgehen auf die antike Dar-
g stellungsweise und auf die der frühest
s ß „ " f christlichen Zeit, welche sich aus der
2 4A lietzteren herausgebildet hatte, giebt
ßvj-(f f. 1__ "ij, f w e; _iesen Arbeiten häufig ein eigenthüm-
hohes Interesse; während die Armuth
1-: eigner Erfindung bei den selbstän-
yglwl-Xilg-l-riliv. h, digeren Zuthaten, den Gestalten hy-
f ü: [Ä] [Q f 1- g gantinischer Heiliger, den Bildniss-
V77 iV-gfißäßä guren allerdin s, hervo t "tt D'
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ein ü , , ii Üßi! Bilder einiger riechischen Pracht-
zly A- 1-. il Wvi, lt 51133 g
ü, M; [iqxxvijifggi V handschriften des neunten und zehn-
fxälll n); E ten Jahrhunderts gehören zunächst
L-PSW "ritt hleher: Alls der Deuten Jahrhun-
i- j , ä i y j'_ jvhjf dert ein Manuscript mit den Predigten
'19. 11 jzil- IIÄ,WE'l des Gregorius von Nazianz d
l! Bibliothek zu Paris), dessen Bilder
ist lilW-"Ziiä" durch. die würdig-e Formen im Alls
l Pi ßtt i" gemeinen, durch die zum Theil noch
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I, lxlxtxxzxx F, entschieden antike Auifassungsweise
und durch die eigenthümliche Man-
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Jesaisis zwischen Nacht und Frühe. Egda lg elt er arstenunben grolise
Byzantinisches Miniaturbild. e äuäung haben Aus dem i? T.
ten a rhundert die Bilder eines sa
ters (ebendaselbst). In diesen ist die Auffassung und Darstellung noch in
wirklich überraschender Weise von antikem Geiste erfüllt. So sieht man
1 Die Zeichnungen bei D'Aginc0urt, Sculptur,
Italien, Taf. 39.
Kugler, Handbuch der Kunstgeschichte. I.
2 Schulz, Unter-
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