Zweite Periode.
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der ursprünglichen Anlage). Diese gehören der Longobardenherrschaft
an, deren Historikenzugleich der Ausführung verschiedener königlicher
Palläste gedenken. Der Rest einer derartigen Anlage ist der Palazzo
Innere
Apollh
Classc
clelle torri zu Turin, Wahrscheinlich aus dem achten Jahrhundert; ein
mehrgeschossiger Bau, kühn, leicht, derb, die römisch bauliche Disposition
in einer gewissen einfachen Strenge wahrend.
In den fränkischen Landen werden von den Historikern mancher-
lei bauliche Unternehmungen namhaft gemacht. Schon in der späteren
Zeit der vorigen Periode werden ansehnliche Kirchenbauten, grosse Säulen-
basiliken mit larächtiger Ausstattung erwähnt, ebenso im Lauf des in Rede
stehenden Zeitabschnittes, zu Tours, Clermont, Chalons u. a. O. Ver-
einzelte Reste der Art haben sich im Süden des Landes (in der Provence,
besonders zu Riez und Aix,) erhalten. Um die Mitte des sechsten
Jahrhunderts scheint sich Trier durch seine Bauanlageir ausgezeichnet
zu haben. Der Erzbischof Nicetius erbaute in der Gegend ein glänzen-
des Schloss und erneute den Dom von Trier. Die ältesten Theile des
gegenwärtigen Domes sind als die _Reste dieses N eubaues zu betrachten;
es war eine Anlage von einfacher Grösse, mit viereckigem Mittelraume,
doch nicht auf eine Gewölbdecke berechnet. Ungefähr derselben Zeit
Scheint der mächtige Bau der Porta. nigra zu Trier anzugehören, ein
festes kastellartiges Thor, völlig nach römischer Art, doch in den bar-
barisüenden Details der Säulenarchitektur, mit welcher er in mehreren
Geschossen geschmückt ist, und in dem Grundgepräge dieser Formen