Erste Periode.
227
An diese Darstellungen schliessen sich, wohl ebenfal, noch dem
fünften Jahrhundert angehörig und vielleicht in das sechste hinüber-
reichend, andre an, welche die Schlusswendung der künstlerischen Rich-
tung dieser Frühepoche bezeichnen. Das Symbolische, still Gedankliche
erscheint dein Bedürfniss nicht mehr genügend; es kommt nunmehr auf
das Gegenständliche, Persönliche an; die heiligen Personen, Momente der
heiligen Begebenheit sollen unmittelbar vergegenwärtigt werden. Man
ist bemüht, sie gross, feierlich, heilig darzustellen, ihre Bedeutung in
charakteristischen Typen auszusprechen. Man ist von persönlicher Wärme
und Inbrunst für den Gegenstand er-
sw e. fum und ringt nach charakteristischen
76"? er? am
[ß Q6130 "ß Idealen, nach der Entfaltung einer
F9 eo heiligen Grazie. Die Mittel zur Be-
Q? ä lebung fehlen freilich bereits; reiner
523363509909 f esesssssäli Organismus, Klarheit und Verhält-
{3 W "Q hat, Qä niss der Form sind im Bewusstsein
eew t ß .
Q p M vom) des Kunstleis nicht mehr vorhanden
lää l M 35 es ist ein handwerkliches Thun' und
MM eo, G9? doch wird 1m Ausdruck noch das
wird" äää Bewunderungswürdige erreicht. Na-
z fit K mentlich ist es das Ideal des Christus-
15 d, läropfes, welches jetzt, nachdem
i, mqvs! (äjllßllßdzllif Individualbildung des-
l F f; g: se en, oc1 noch lIl allgemeinerer
ß O l Faspung, scläon vorangegangen waren,
estgeste lt wird. Die Katakom-
Christuskopf. lrlänndfelpäldte m Sdeu Katakomben ben des h. Pontianus enthalten hiefür
es 1' D" "im" vorzüglich bezeichnende Beispiele.
1 DieselBesärebungeü in den Byzlantinismus der folgenden Epoche,
wte chei A 161 güpendi: Ääicäln gm asrpfemzgischesd "Wäsen pmwandäzlt,
u er. 1101 ' yz nzusc en o er yzan imsiren en
Richtungen früherer und späterer Zeit, fehlt es in den Katakombenmale-
reien nicht an Beispielen; sogar nicht an solchen, welche der aus dem
gwlyzantinismus sich neu herausringenden italischen Kunst des späteren
ittelalters angehören.
Neben den Katakomben Rom's sind die von Neapel als christliche
Begräbnissstätten namhaft zu machen. Diese enthalten ebenfalls Reste
von Wandmalereien, von denen einige wenige der frühest christlichen,
noch antikisirenden Zeit angehören, andre in spätere Epochen fallenf
Aehnlich wie die Kapellenräume der Katakomben dürfte auch das
Innere der eigentlich kirchlichen Gebäude der ersten Frühzeit ausgestattet
gewesen sein. Es fehlt an erhaltenen Beispielen der Art. Schon zeitig
1 Bellermann, über die ältesten christlichen Begräbnissstätten und besonders
die Katakomben zu Neapel mit ihren Wandgemälden. Vergl. Denkm. d. Kunst,
Taf. 31, Fig. s_1o.