Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 1)

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VII. 
Die Kunst der 
römischen Epoche. 
der Mutter und Tochter Oonstantids, im vatikanischen Museum zu Rom 
anzuführen. Das Handwerk, in der Bewältigung des schwierigsten Ge- 
steins, und die künstlerische Kraft stehen hier im empfindlichsten Gegen- 
satz. 'Der Sarkophag der Helene, enthält Züge von Berittenen und Ge- 
fangenen, in compositionsloser Anordnung, doch noch einigermaassen 
erträglicher Ausführung. Der Sarkophag der Oonstantia ist mit,Ranken- 
gewinden und mit traubenlesendemGenien (einem schon christlichen Sym- 
bol?) geschmückt und überaus mangelhaft ausgeführt. 
aler 
Was wir von der Malerei dieser Epoche wissen, deutet eine Richtung 
auf das völlig Aeusserliche, eine vorherrschende Verwendung für das 
Aeusserliche an. Beim Portraitbilde war die Tracht, d. h. die Bestim- 
mung des Ranges der Person, die Hauptsache. Kaiser Tacitus (276) 
hatte sich auf einem Bilde fünfmal in verschiedenem Kostüm darstellen 
lassen. Wichtige Ereignisse, Siege u. dergL, wurden durch öffentlich 
aufgestellte, schnell zusammengearbeitete Kolossalbilder bekannt gemacht, 
die Triumphzüge durch zahlreiche Bilder solcher Art ausgestattet. 1 
Mosaikfussböden mit bildlicher Darstellung waren fortwährend 
beliebt. Von solchen sind manche Reste auf unsre Zeit gekommen. So 
ungünstig die Technik an sich für den Ausdruck wahrer Belebung ist, so 
Enden sich in einzelnen dieser Reste doch immer noch erfreuliche Nach- 
klänge besserer Zeiten; als interessantes Beispiel darf ein jüngst entdeck- 
ter Fussboden zu N ennig unfern von Trier, mit der Darstellung von 
Fechterspielen, genannt werden. Im Uebrigen musste die mehr und 
mehr erstarrende Kunst in der starren Pracht des Mosaiks das ihrem 
Wesen vorzüglich entsprechende Darstellungsmittel linden und zur stets 
vermehrten Begünstigung dieser Technik führen. Die nächste Folgezeit, 
die Epoche der künstlerischen Gestaltung des christlichen Alterthums, 
enthält hiezu  umfassende Belege. 
Constantids 
Zeit 
Burekhardt, die
	        
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