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VII.
Die Kunst der
römischen Epoche.
durch die Stadt, Bogcnpforten und thurmartige Grabmonumente, haben
im Ganzen eine ruhigere Pracht. Das dekorative Gesetz macht sich in
reicher Entwickelung geltend (geschmückte bauchige Friese, Consolen an
den Säulenschäften, zum Tragen für Statuen bestimmt, u. dergl. aber
die grossen Linien herrschen vor. In der Bogendekoration, wo Pfeiler
und Bögen durchweg mit Ornamentiiillungen {versehen zu sein pliegen,
ist hiemit eine eigenthümliche, verhältnissmässig noch edle Wirkung er-
reicht. In den Tempelnund Tempelhöfen von Heliopolis sondern und
theilen sich die Massen, im Ganzen wie im Einzelnen, gern in ein buntes
Nischenwerk, zu dessen Dekoration die antiken Architekturformen in
mannigfachster, oft willkürlichster Weise verwandt werden. Hier ist zu-
meist Alles auf phantastische, überraschende, die Sinne einigermaassen
verwirrende Wirkungen abgesehen.
Ansicht eines
1te von Heliopw
xeiles der Mouumer
Palästina besitzt Denkmäler, die wiederum in andrer Weise eine
seltsame Mischung des Geschmackes bekunden. Es sind Felsmonumente
in der Nähe von Jerusalem; die sogenannten Königsgräbei- mit ausge-
meisselter Fagade, die Gräber des Absalon, des Zacharias u. am, in der
Form von Freibauten mit Pilastern und Halbsäillen und thurmartig ge-
spitztem oder pyramidalischem Oberbau. Hier klingt, auch in der Glie-
derform, Aegyptisches hinein. Es scheint, dass die Stylmischung dieser
Monumente zum Theil auf älterer Tradition beruht; doch fehlt es im
Einzelnen auch nicht an spät-barocken Bildungen.
Petra in Arabien, im engen Felsterrain, hat eine erhebliche Anzahl
von Monumentenß welche zum Theil im Freibau ausgeführt waren, zum
Theil ebenfalls, namentlich die Grabfagaden, aus dem Fels gemeisselt
sind. Es sind zumeist phantastisch barocke (Kompositionen, welche die
antiken Bautheile in willkürlicher XVeise für abenteuerliche Wirkungen
verwenden; einige noch in brillanter Durchbildung, andre schon in einer
entartet rohen Behandhuig.
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Laborde, voyage
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the holy
land.