Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 1)

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VII. 
Kunst d 
Die 
römisch 
Epoc. 
Einen eigentlich architektonischen Zweck hatte diese Säule von vornherein 
nicht; was daran noch vielleicht erinnern konnte, wurde durch einen 
Bildorfries, der sich um den Schaft emporwickelt, völlig aufgehoben; das 
selbständige Leben der Säule erscheint völlig vernichtet; und gleichwohl 
musste gerade sie, innerhalb der Umgebung, für die sie berechnet war, 
von vorzüglichst entscheidender (lekorativer und malerischer Wirkung sein. 
Die Form des mächtigen (lreithorigen Triumphbogens, mit der Aus- 
stattung frei vortretender Säulen und eines rhythmisch vertheilten Bilder- 
schmnclzes, muss in dieser Zeit zur vollen Entwickelung gekommen sein. 
Der mit dem Raube trajanischer Einzelheiten aufgeführte Triumph- 
bogen Constantins zu Rom wiederholt ohne Zweifel auch in seiner 
Gesammtanordnung ein trajanisehes Muster.  Ausserhalb Roms kommt 
eine "nicht unbeträchtliche Anzahl (einthoriger) Trajansbögren vor. Mit 
fast überreichem bildnerischem und architektonischem Schmuck ausgestattet 
ist der zu Benevent, einfacher der am Hafen zu Ancona. Eine Anzahl 
andrer, ebenfalls in einfacher Ausstattung, findet sich in Spanien, der 
Heimat Trajans._ Auch einer zu Tueca, im Gebiete von Carthago, gehört 
seiner Regierungszeit an.  Ein Denkmal zu Athen, das Monument des 
Philopappus, ein grosser dekorativer Nisehenbau, zeigt in seinen Glie- 
derungen eine einigermaassen gräcisirenrlc Behandlung.  
Hadrian war selbst Dilettant, wie in andern Künsten, so auch in 
der Architektur. Er liess zu Rom den Tempel der Venus und Roma, 
der alle vorhandenen Tempel der Stadt an Grösse und Pracht übertraf, 
nach eignem Entwürfe bauen. Der Plan war allerdings dilettantisch: 
kein Deppelheiligthum, sondern zwei gesonderte Tempel, rückwärts mit 
ihren Bildernischen aneinander stossend, von gemeinsamer Aussenwand 
und gemeinsamer Säulenstellung umfasst. Die innere Structur  Nischen
	        
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