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VII.
Die Kunst
imischen Epm
der Roma zu Pola in Istrien, ebenfalls mit korinthischen Säulen, darf
als ein besonders bezeichnendes und wohlerhaltenes Beispiel einfach ita-
lischer Tempelanlagw: angeführt werden.
Von dem durch Augustus errichteten Theater des Marcellus zu
Rom ist ein Theil des äusseren Arkadenbanes erhalten, zwei Geschosse,
das untere mit dorischer, das obere mit ionischer Ilalbsäulenarehitektnr.
Beide haben noch die völlige Gebälkformation, welche (wie der Trigly-
phenfries des Dorischen) die Reminiscenzen der einstigen Balkendecke
Tempel
Augustus und
der Rc
ma zu Pola.
enthält und in solcher Art zur Verbindung mit dem römischen Massenbau
minder geeignet erscheint. Auch ist hier in dem dorischen Gebälk der
etruskische Geschmack, Zalmschnitte über den Triglyphen anzuordnen,
noch nicht beseitigt. .
Als Prachtthore aus Augustus Zeit sind zunächst einige im oberen
Italien, zu Aosta, Susa, Rimini zu nennen. Sie sind von Verhältniss-
massig einfacher Anlage, das zu Aosta mit einem dekorativ dorischen
Gebälk, das zu Rirnini mit einem zierlichen Giebel vor der oberen Masse,
dessen Form indess wiederum einen zu selbständigen Charakter behauptet
und hiedureh der innigeren Verbindung des hellenisch Dekorativen mit
dem Massenbau noch entgegensteht. Der Innenbau des Thores S. Seba-
iSiZl2LIIO zu Rom gilt als Siegesbogen des Drusus (9 v. Chr.) und hat eben-
falls noch den Giebel; doch wvürden seine Säulen einer späteren Restau-
ration zuzuschreiben sein. (Hiebei ist ferner an die muthmaasslich gleich-
zeitigen Thore von Perugia, 8.167, f., und die ebenfalls noch selbstän-
digere Behandlung des Dekorativen an ihnen zu erinnern.)
Das Grabmal, welches sich Augustus unter dem Namen des Mau-
soleums zu Rom errichtete, war ein in mächtigen Steinterrassen aufstei-
gender Tumulus. Erhaltene Grabmonumente der Zeit bestehen zumeist
aus starken Rundthürmen auf viereekigem Untersatze oder ohne einen