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Kunst.
Die hellenische
ihnen, der sogenannte Tempel der Demeter und ein Gebäude, welches
wahrscheinlich ein Doppeltempel War, beides peripterale Bauanlagen,
stehen in den Haupttheilen ihres Säulenbaues noch aufrecht und erschei-
nen, was ihre Gesammtverhältnisse betrifft, völlig in der höchst schweren
und massenhaften Weise, die als Eigenheit des ältesten Dorismus dieser
Gegenden gilt und die auch an dem älteren sogenannten Tempel des
Poseidon (8.125) beibehalten war. Damit aber verbinden sich Besonder-
heiten, welche entschieden auf die Spätzeit deuten. Die Säulen haben
eine stark ausgebauchte Schwellung, die einen weichlichen Eindruck her-
verbringt, und unter dem alterthünllich schweren Echinus einen Hals von
kehlenartiger Form, mit Blattwerk geschmückt, dessen dekoratives Spiel
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im Widerspruch gegen die Masse der Formen steht. Dazu kommt bei
dem Tempel der Dcmeter eine Gehälkbehandlung von entschieden später,
fast schon römischer Art und eine Anordnung desPronaos (im Einschluss
der äIISSSYH Säulenumgebung), welche geradchin oberitalische Motive mit
den hellenischen verschmilzt. Ein drittes tempclartiges Gebäude hatte
korinthisirende lSäulen mit Kapitälen von auffällig weicher Bildung und
ein dorisches Gebälk.
Eigenthürnliche Prachtbauten dieser Epoche sind Altäre von k0l0s-
saler Ausdehnung, die, wie es scheint, ebenso zur reichsten architektoni-
schen und bildnerischen Ausstattung, wie zur glänzenden Entfaltung fest-
licher Handlung Gelegenheit gaben. Uns _sind einige Berichte und Reste
von solchen aufbehaltcn. Zu ihnen gehört der Altar Hierols II. zu
Syrakus, aus der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts, der über ein
Stadium (600 Fuss) lang war; seine Reste entsprechen dem Charakter