Vorwort.
Buches kein Hemmniss bereiten, dass der Leser geneigt sein wird, den Gedan-
kengang des Verfassers mit eigener Gedankenthätigkeit zu begleiten. Ich wage
selbst zu helfen, dass eine gewisse Gattung von Schriftstellern fortfahren wird,
mein Werk in der günstigen Meinung, dass es eben das schlicht Vernünftige
bringe, ohne Nennung des ursprünglichen Verfassers in bester Ruhe auszu-
Sohreiben- ES gißbt nichts, was, in gewissem Betracht, dem Selbstbewusstsein
"des Autors mehr schmeicheln könnte,
So erscheint die (lritte Auflage des Handbuches als ein wesentlich neues
Werk- Vielleicht findet man, dass dasselbe seinem Ziele näher gerückt ist.
Durch die freundliche Fürsorge der Verlagshandlung ist die neue Auflage
(wie auch die Geschichte der Baukunst) reich mit Illustrationen versehen, welche
111!" Verßrlßßllaulichung der Haupttypen der verschiedenen Epochen und Style der
Kunst, nach Maassgabe des Erhaltenen, dienen sollen. Es sind hiezu die besten
und zuverlässigsten Quellen benutzt; Manches ist nach Photograplileell, Andres
nach den Originalen oder, bei Sculpturen, nach den Abgüssen von solchen ge-
zeichnet. Die Illustrationen ergänzen sich im Uebrigen mit den Blättern des im
gleichen Verlage erschienenen kunsthistorischen Atlasses, den "Denkmälern
der Kunst" ctc., deren Herausgabe von A. Voit und H. Merz begonnen und
von E. Guhl und J. Oaspar fortgesetzt wurde. Der Leser kann überall, neben
den Illustrationen des Handbuches, nur auf den umfassenden Inhalt des Atlasses
verwiesen werden.
Schon bei der ersten Auflage des Handbuches fühlte ich ,mich veranlasst,
für vielfache Unterstützung und Förderung meiner Arbeit, die mir von den ver-
schiedensten Seiten zu Theil geworden, meinen öffentlichen Dank auszusprechen.
Ich muss dies auchfjetzt, und in noch umfassenderer, noch iuuigerer Weise, thun.
Meine Oorrespondenzen, oft in weite Ferne, über schwierige Fragen, über Dinge,
welche eine mühsame Untersuchung erforderten, haben sich überall des wohl-
wollendsten Entgegenkommens zu erfreuen gehabt; Reichliches ist mir unaufge-
fordert zugetragen worden, Manches selbst ohne Nennung des gütigen Gebers.
Meine Arbeit verdankt solcher Geneigtheit einen wesentlichen Theil ihrer Fort-
schritte, mein persönliches Gefühl die freudige Genugthuung, im Wollen und
Streben verstanden zu sein.
Berlin,
November
1855.
Kugler.