120
Die
hellenischo Kunst.
gefeierte Festtempel der Athene auf der Akropolis, wurde unter Perikles
im dritten Viertel des Jahrhunderts erbaut. Er führt den Namen des
Parthenon und trat an die Stelle jenes älteren, VOR dßIl PQTSSYII Zer-
störten I-Ieiligthums, über dessen Ueberbleibsel bereits gesprochen ist
(vrgl. oben, S. 107). Seine Baumeister waren Iktinos, der den Plan
entworfen zu haben scheint, und Kallikrates, dessen Geschäft muth-
maasslich die äussere Leitung der Arbeiten war. Es war ebenfalls ein
Periptcros, von ansehnlichen Dimensionen, in den Verhältnissen um Einiges
leichter als der Theseustempel und auf eine graziösere Wirkung berech-
net, der Art, dass beiden Monumenten, je nachdem es sich um einen
stärkeren Hauch des Ernstes oder der Heiterkeit bei gleicher Würde
Ausic]
ies T1
mcseuster
handelt, der Preis des Dorismus zukommt. Im Inneren der Halle waren
auch hier fortlaufende Bilderfriese angeordnet, mit bestimmterer (doch
etwas conventioneller) Andeutung der ursprünglichen Bedingnisse dorischer
Gebälkformation. Die Cella bildete einen grossen Hypäthralbau, von
dessen Einrichtung aber nur sehr geringfügige Spuren übrig geblieben
sind. Von den Bildwerken des Tempels sind ansehnliche Ueberbleibsel
vorhanden. Ein dritter, wenigstens in seinen Haiuptformen dorischer
Bau, gleichfalls der Epoche des Perikles (etwa von 437-432) angehörig,
war das Prachtthor der Propyläen, welches den Eingang zur Akropolis
bildete. Baumeister desselben war Mnesikles. Eine breite Praehttreppe
führte zur Höhe der Akropolis empor. Oberwärts empfing den Empor-
steigenden eine weite Halle, welche sich durch einen giebelgekrönten do-
rischen Portikus nach der Treppe zu öffnete, während im Inneren ihre
vielbewunderte Marmordecke von ionischen Säulen getragen ward. Niedrigere