rygisches Felsgrab.
In Lycien,1 und zwar an allen bedeutenderen Punkten des Landes,
finden sich Felsgräber in höchst bedeutender Zahl und verschiedenartiger
Beschaffenheit. Es sind theils Relief-Fagaden, theils portikenartige Vor-
bauten von solchen, theils freistehende Monumente.
Ein grosser Theil dieser Denkmäler hat eine Sarkophagform, die
sich insgemein zum hohen monolithen Pfeiler ausbildet. Ein bogenförmig
gewölbter Deckel, an den Schmalscitcn in der Gestalt eines spitzbogigen
G-iebels, bildet hiebei durchgehend die Bekrönung. Andre, in nicht min-
der grosser Zahl, zeigen eine vollkommen durchgeführte Nachahmung des
Holzbaues, mit genauer Angabe des Verbandes der einzelnen Theile eines
solchen und der Construction der Bedachung, wobei die Sorgfalt im
Technischen ebenso bemerkenswerth ist, wie die gänzliche Abwesenheit
einer selbständig künstlerischen Durchbildung. Zugleich werden diese
Andeutungen der Holzconstruction häufig auf jene Sarkophagmonumente
übertragen, so dass sie z. B. ihrer spitzbogigen Bedachung den Anschein
eines Bohlendachcs geben. In solcher Art werden die Sarkophagmonu-
mente auch, wie es bei den übrigen vorherrschend der Fall, als Relief-
1 Ausser Texier a. a. O. s. besonders Fellows, a journal, written dunng an
exeursion in Asia Minor, und: an accoimt of discoveries in Lyciß- (Deutsch Yon
Zenkern Herr lllaler A. Berg, der kürzlich Lycien besucht hat und dessen _1'e1che
Studienmappe mir zur Einsicht vorlag, hat die Gefälligkeit gehübtv die lyclsQhen
Illustrationen für dies Buch (wie die für die Geschichte der Baukunst) nach seinen
Original-Aufnahmen auf den Holzsmck zu zeichnen.