Fünftes Kapitel.
Aegyptische Baukunst.
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diesen Monumenten fehlt. Meistens hat er sogar eine viel grössere Tiefe
als die hier angegebene von zwei Säulenreihen. Er ist durchaus mit einer
StGlIIdGCliG von mächtigen Balken geschlossen. Die mittlere Doppelreihe
besteht jedoch aus höheren und kräftigeren Säulen, die also auch eine
höher liegende Decke trugen. Dadurch entstehen eben Seitenöffnungen
zwischen der höheren und niederen Decke , welche , einst vermuthlich mit
Gittern geschlossen, den Raum erhellen. Von hier schrumpft das Innere,
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Fig. 30.
Tempel des Chensu zu Kam
mk (Längendurchschnitt und Grundriss).
durch eine zweite Umfassungsmauer begrenzt, immer mehr zusammen.
Denn während der Boden mit Stufen aufsteigt, wird die Decke der folgen-
den, aus vielen kleinen Gemächern, Kammern und Sälen bestehenden
Räume immer niedriger, bis sich hinter der letzten Tlxüre, in tiefe Däm-
merung gghüut, die enge Celle öffnet, welche das Bild des Gottes birgt.
1m Inneren also wie im Aeusseren ist der Charakter des Tempels feierlich
gehcimnissvoll, wie die Lehren jener Priesterkaste, denen selbst die Grie-
Chen eine verborgene Weisheit beimassen,
Denkmäler von 'l'heben.
Nach Vertreibung der Hyksos durch Thutmes III. wurde Theben der
Mittelpunkt des neuen Reiches , das unter der Herrschaft mächtiger Könige
aus den Geschlechtern des Amenophis , Thutmosis und der Ramessiden zu
Das neue
Reich.