Volltext: Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart ; mit 448 Holzschnitt-Ill.

Fünftes Kapitel. 
Aegyptische Baukunst. 
Gruudforln des ägyptischen 'l'empels. 
Die wichtigsten Denkmäler des neuen Reiches sind jene grossräumigen 
Bauwerke, in welchen man die Tempel der alten Aegypter erkannt hat, 
Auf einer mächtigen Terrasse von Ziegelsteinen, die ihn über das flache 
Ufer des Stromes erhebt, mit der Vorderseite diesem zugewandt, stellt sich 
der ägyptische Tempel dar. Hohe, schräg ansteigende Umfassungsmauern 
scheiden ihn streng von der Aussenwelt ab. Keine Oeffnungen durchbrechen 
die eintönige Fläche, und selbst die Thore haben mehr einen abwehrenden 
als einladenden Charakter. Der lüingang besteht nämlich aus einer schma- 
len, hohen Oeffnuhg, die von einem etwas vorgeschobenen Port-albau ein- 
gerahmt wird. Zu beiden Seiten erhebt sich auf rechtwinkliger Grundlage 
Zw_eck der 
Gebäude. 
Anlage. 
ein schräg ansteigender, thurmartiger Bau, der sogenannte Py1nn_ Auch 
dieser bietet dem Auge keinerlei Gliederung. Die horizgntalen Bänder, die 
ihn umziehen, dienen nur den farbigen Bildwcrken, welche alle Flächen 
bedecken, Zllm AbSChIlJ-SS; die Scblitzartigen Vertiefungen neben dem Ein- 
gange waren bES-timnlt, Mßstbiiume mit wehenden Wimpeln als festlichen 
Schmuck aufzunehmen. Von einem Sockel, der das Gebäude vom Boden 
trennte , ist nicht die Rede; die pyramidale Masse scheint sich mit ganzer 
YVucht unlöslich in die Erde hineinzugraben. Die Ecken dagegen werden 
durch einen verzierten Rnndstab eingefasst, und den oberen Abschluss der 
Pylonen, wie aller übrigen Ausseniiächen, bildet unter einer Platte eine 
hochsteigende Hohlkehle, die mit ihrer kräftigen Schattenwirkung dem 
Massencharakter des Ganzen wohl entspricht. 
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