Volltext: Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart ; mit 448 Holzschnitt-Ill.

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Erstes Buch. 
Grabdenk- 
mäler, 
Lydischc 
Gräber. 
reichtai), sind es besonders die Gebiete Phrygiens , Lydiens und Lyeiens, 
welche in manchen altcrthümliehen Werken Zeugnisse jener frühen Cultur- 
blüthe aufweisen. S0 finden sich, besonders in Lycicn und Karien, an 
mehreren Orten Reste gewaltiger M au ern , aus polygonen, scharf behaue- 
nen und wohl gefugten Blöcken errichtet, wie zu Kalynda in Karien, 
oder es tritt auch eine beinah regelmässigc Schichtenlage ein, wie bei den 
bedeutenden Mauertrümmern von J assus an der karisehen Küste. Diese 
Bauweise werden wir auch bei den ältesten Völkern Griechenlands und 
Italiens als die ursprünglichste kennen lernen, da sie im ganzen Bereiche 
der Länder des Mittelmeeres eine allgemein verbreitete gewesen zu sein 
scheint. 
Ausserdem hat sich aus der kleinasiatischen Frühzeit nur eine Anzahl 
von Grabdenkmälern erhalten, von der primitivsten und einfachsten 
Form des Tumulus bis zu jenen entwiekelteren Werken vorschreitend, in 
welchen eine besondere nationale Richtung des Bausinnes deutlich ausge- 
sprochen ist. Verdankten die oben erwähnten Mauerreste-einem lediglich 
praktischen Bedürfnisse des Schutzes und der festen Umfriedigung ihre 
Entstehung, so _knüpfen die hier zu betrachtenden Denkmäler an ideale 
Zwecke an, und selbst auf der untersten Stufe der Gestaltung bezeugen sie 
bereits das lebendige Streben nach Schöpfungen monumentaler Bedeutung. 
Die ältesten dieser Denkmäler scheinen sich in Lydien erhalten zu 
haben, wo man mehrere aus einer Anzahl von Grabhügeln bestehende 
sogenanntes Grab des Tantalus. 
Nekropolen entdeckt hat. Es sind Grabhügel (Tumuli) von theilweise ko- 
lossalen Dimensionen, auf kreisrundem, steinernem Unterbau kegelförmig 
sich erhebend (Fig. 21 a). Durch mehrfache, in concentrischen Kreisen 
aufgeführte und mit Quermauern verbundene Mauerringe ist ein festes Netz 
gebildet Würden, dessen Zwischenräume mit Steinschüttungen ausgefüllt 
wurden. Im Innern findet sich eine viereckige Grabkammer (vergl. den 
 Literatur: Ch. Tezier. Description de FAsie mineure. 3 Vols. 
A Journal written during an excursion in Asia. minor. London 1839.  
coveries in Lycia. London 1841. Deutsch von Dr. Zenker. Leipzig 1853. 
in Lycia. London 1847. 
Paris 1849.  0h. Fcllaavs. 
Derselbe. An account of dis- 
 Spratt and Forbes. Travels
	        
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