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Sechstes Buch.
ganzen Anlage bildet ein Brunnenhof mit Nischen, Statuen und YVasser-
werken. Unter Vignolafs Kirchenbauten ist die K. del Gesü in Rom
die wichtigste (Fig. 437) , einschifüg mit Kapellenreihen, Tbnnengeivölbe
und Kuppel, voI_1 bedeutender räumlicher Gesammtwirkung und deshalb für
eine Reihe ähnlicher Anlagen fortan das milstergültige Vorbild.
. Fig. 437.
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Kirche del Gesü in Rom.
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Schule.
m Seit der Mitte des Jahrhunderts erlebt der italienische Palastbau nun
durch die S chule von Genua nach gewissen Seiten eine gesteigerte
Entwicklung, die für die spätere Zeit manche allgemein gültige Motive
ergab. Die genuesischen Paläste waren durch die Enge der Strassen haupt-
sächlich auf imposante Entfaltung
hg. 433.
des Inneren angewiesen, da an
es den Facaden nur ein ziemlich
f" {ü f HE ausdruclisloser I-lochbau mit lan-
F i l gen, dichtgedrangten. Fenstern
"i g ß zur- Geltung kam. Sie nahmen
5d E daher die stattliche Hofanlage mit
oHenen Pfeiler- oder Säulenhallen
ß auf, brachten aber durch eine
Afßql r H bisher nicht gekannte Grossartig-
k? g J keit in der Entfaltung des Vesti-
" Z büls und der Treppenriiurne ein
L i neues Element hinzu, das im
"f Verein mit den Loggien des Hofes
vgl v? _ Ä zu unvergleichlichen Gesammt-
i Wirkungen führte. Die Treppe
L L'E_ I wird nunmehr nur ausnahmsweise
TEE ' nach bisher üblicher Weise in
der Ecke des Hofes angebracht;
Xßnjjf meistens bildet sie, in der Haupt-
M;_ axe liegend, mit zwei Armen und
sanft ansteigenden Stufen, den
4 Ziel unkt der anzen räumlichen
Disposition, oft auf gekuppelten Säulen in mädhtiger Breäe hinaufsteigend.
Die bestechende Grossartigkeit dieser Innenräume muss denn auch für den
durchgängigen Mangel an guter Detailbildung entschädigen. Eins der