Drittes Kapitel.
Gothischer Styl.
grossartiger Weise und reicher Ausbildung vertritt 1). Die Gliederung der
Pfeiler, die Anlage der Triforien und die Entwicklung des Fenstermass-
werks zeigen den klar ausgeprägten gothischen Styl. Die im J. 1450 durch
Meister Jolzmm von Köln ausgeführte Facade ist von ziemlich klarer Dis-
position mit zwei reichdurchbrochenen, in willkürlich decorativen Formen
behandelten Thurmpyramiden , die ohne Vermittlung eines achteckigen
Obergeschosses aufsteigen. Ausserdem findet man durchbrochene Thurm- Durchbrpchue
helme an der Kathedrale von B arcelona, die im Wesentlichen um
vollendet war, obgleich noch bis 1448 an ihr gebaut wurde; ferner an der
prachtvollen Kirche der Karthause von Miraflores aus dem 15. Jahrh.,
an der Klosterkirche zum heil. Kreuz in Scgovia und der Kathedrale von
viedo. Hierin wie in manchen anderen Punkten erkennt man die Ein-
Hüsse deutscher Architektur, welche überhaupt seit dem 14. Jahrh. sich
auf dem Continent überwiegend Geltung verschaffte. Von freiem, mehr Kathcdraleul
hallenartigem Charakter ist das Innere der Kathedrale zu S evilla, 1401 bevma"
begonnen. mit fünf Schiffen, die an Höhe nicht viel unterschieden sind,
und einer Kuppel auf der Kreuzung. Die Pfeiler erscheinen hier in edelster
Profilirung.
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Fig. 420. Klosterkirche Batulhzr.
In P 0 r t u g a1 ist vorzüglich die Kirche des Klosters B a t alh a 2), 1 383
gegründet. . wegen ihrer klaren Durchbildung bemerkenswerth. An ein
Kirche zu
Batalha
I) E. Guhl (in der Zeitschrift für Bauwesen von Erbkanz, Jnhrg. 1858, S. G4 H.) will die (Jhoraulagu:
auf die des llrlagdeburger Domes zurückführen, eine etwas gesuchte Annahme, die weder durch die Form
der Kapellen. "(Ich dlwch die Pfeiler- und Detailbildung unterstützt wird.
2) Jllvarphgl: Plans. elevations etc. of the Church of Batal. London 1795.