Drittes Kapitel.
Gothischer Styl.
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vermuthlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh. an einen altromanischen
Thurmbau und ein QuerschiH aus der Uebergangszeit angebaut, ist durch
würdige Verhältnisse, strenge Formbildung undbesonders durch seine
prachtvollen Fenster ausgezeichnet. Ihre ungewöhnlich weite Oeifnung ist
Fig. 1m.
Pfeiler vom Dom zu Kaschau.
durch ein noch stark romanisirendes Stabwerk derart gefüllt, dass ein mäch-
tiges fächerförmiges Speichenwerk in brillantester Entfaltung die oberen
Theile bildet Die edel profilirten Gewölbrippen ruhen auf runden Bün-
Fig. 399.
delpfeilern mit acht Diensten. Dieselbe Pfeilerbildung und klare Gewölb-
anlage hat bei völlig entwickeltem gothischem System die 1318 eingeweihte
lliarienkirche zu Osnabrück. Der im ersten Viertel des 15. Jahrh.
angebaute Chor hat abweichender Weise einen niedrigen Umgang , den
Kirchen zu
Osnabrück.
Abbildungen derselben bei Kallenbach und Solwnitt:
landes. 4. Halle 1850. Tqfwllä.
Die christliche Kirchenbaukunst des AhendA