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Fünftes Buch.
Arme ungefähr von gleicher Länge sein würden, wenn nicht westlich eine
Vorhalle, östlich eine Vorlage sammt Polygon geschlossenem Chor (dessen
Grundplan ebenfalls grosse Aehnlichkeit mit dem der Trierer Kirche zeigt)
sich anfügte. Alle übrigen Räume sind niedriger und verbinden sich ähn-
lich wie dort mit dem Hauptbau. Während aber dort dieselben sich zu einer
polygonen Gesammtform mit jenen abrunden, und der Centralgedanke durch
den Thurrn auf der Vierung kräftig betont wird, hat man hier nur an der
östlichen Seite jene Form in vier Diagonalkapellen anklingen lassen, weiter-
hin dagegen sich der äusseren Gestalt eines Langhausbanes zu nähern und
eine entsprechende Facade mit zwei Thürmen (Fig. 396) hinzuzufügen ver-
sucht. Dadurch ist Unklarheit und Schwanken in die ganze Anlage, beson-
Wästfalen.
Dom zu
Minden.
ders aber in die Entwicklung der Fagade gekommen. Das Aeussere erhielt
durch ein brillantes Portal der Nordseite, das in spielend decorativer Anlage
eine kecke Originalität bekundet und als gothisches Seitenstück zum Pracht-
port-al von S- Jäk gelten darf, einen besonderen Schmuck. Von der Glieder-
bildung des Inneren geben die unter Fig. 397 und 398 beigefügten Pfeiler-
profile eine Ansöhauung.
Minder IeiCh und "grossartig als im übrigen Deutschland, aber durch
Klarheit der Anlage und Harmonie der Verhältnisse anziehend, sind die
Hallenkirchen Westfalens ü). Das Langhaus des Doms zu Minden (F. 399),
Aufnaf
men Ibei Schi
nd in Lübkeä? Mittelalterlicher Kunst
Westfale