Drittes Kapitel.
Gothischer Styl.
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spiel einer gothischen Kirche mit niedrigen Seitenschiffen. Im mittleren und
südlichen Deutschland kommt sie nur sporadisch-vor, dafür aber in beson-
ders stattlicher, reicher Entwicklung. Hierher gehört zunächst der malerisch
auf hoch ansteigendem Hügel über der Elbe aufragende Dom zu M e i s s e
an dessen einfach edlen, um 1274 erbauten Chor sich ein dreischiffiges,
von 1312 bis 1342 ausgeführtes Langhaus von schönen Verhältnissen legt.
Hg. w). Der südlicheChor-
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Die von 1355 bis
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h [Q fix n baut, ebenfalls mit
einem Langhause
5." von drei gleich
S. Stepliansdom zu YVicn. breiten SChlHen;
hat freie , kühne
Verhältnisse und eine grossartige Perspective, die durch die hohen Chor-
Ilmgänge einen dieser Grundform vortrefflich zusagenden Abschluss erhält
(vgl. Fig. 389). S. Lorenz befolgt mit seinem in der zweiten Hälfte
1) Schzcechten: Der Dom zu Meisseu. F01. Berlin 15213. Vgl. auch Pulfziiclüs Werk über die
Sächsischen Denkmäler.
2) Vgl. A. Retlberg: Nürnbergs Kunstgvschiclxte. S. Stuttgart 1554. Mit Illustrationen.
Dom zu
Meissen.
Kirchen zu
Nürnberg.