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Fünftes Buch.
Langhaus.
Weise dem Uebrigen sich anschliessen. S0 klingt die Polygone Form des
Mittelbaues mit kräftiger Bewegung in eine Anzahl kleinerer verwandter
Figuren aus. Mit dieser reichen Choranlage hielt nun alsbald die Entwick-
lung der übrigen Theile des Baues gleichen Schritt. Die Zahl der Seiten-
schiHe des Langhauses wurde verdoppelt, das Mittelschiff also auf beiden
Seiten von je zweigleich breitennnd gleich hohen Seitenschiffen eingefasst.
In späterer Zeit fügte man bisweilen dem dreischiffigen Langhause jeder-
Dom in Kölrr.
seits eine Kapellenreihe hinzu, indem man die Strebepfeiler in das Innere
hineinZOg- Endlich ßrhielt auch das Kreuzschiff niedrige Abseiten. so dass
"es als dreisehifüger Quer-hau das fünfsehiffige Langhaus durchschnitt.
Eindruck des So war ein reich gegliedertes, ja complicirtes Innere geschaifen, wel-
lmmem ches durch seine malerischen Durchsichten, seine wechselnde Beleuchtung,
seine luftige Zusammenfügung einen scharfen Gegensatz gegen die ernste,
einfache Ruhe und Bestimmtheit romanischer Kirchen bildete. In der gothi-