Dfitfes Kapitel.
Gothischer Styl.
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der Beseitigung der XVandfiächen, zu entfernen und durch schmale, senk-
rechte Stützen zu ersetzen, so hatte man die Grundform des mehrgetheilten
gothischen Fensters. Die Zahl dieser Stützen, welche in der Sprache der
altenWerkmeister nP f ostenu hiessen, richtete sich nach der beabsichtigten
Breite der Lichtöffnung. Bei schmalen Fenstern iindet man nur einen Pfo-
sten (Fig. 311), bei breiteren steigt die Zahl der Pfosten nach Verhältniss
derWeite. Am häufigsten kommt wohl die Viertheilung des Fensters durch
drei Pfosten vor (Fig. 312). In solchem Falle gab man der mittleren Stütze
eine grössere Dicke, so dass auch hier ein Unterschied zwischen alten
und ungen Pfosten entstand. Der Kern dieser Glieder war ein schma-
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Nikolaikapelle zu Ober-Marsberg; Fenstergrundriss.
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gehalten wurde. Doch wurde ein Säulcäen davireselg? 12g dlerftilu aläfrecält
nem achteckigen Sockelchen auf der Fensterbanlä 2B zt, wedc e? mm, sel-
KaPitäl den Beginn des- Bogens andeutete Manch usid an Sfnnem
Bildung dieser Säulchen, besonders im Ka it.äl und. de? hissgnklälc ä (der
die selbst gelegentlich das Eckblatt nochphat (vgl die??? uivdn Qllglen 333'355,
romanische Anklänge erkennen. Bald liess man aber aucä Soilgel und k!
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Wiesenkirche zu Soest. (c. 1350.) Lambertikirche m Münster. .
pitäl fort, so dass die Bewegung ungehemmt bis zum Bogenschluss sich
fortsetzte (vgl. Fig. 314 u. 315), wie denn auch die runde Form verlassen
und mit einer scharf abgeplatteten, elastisch eingekehlten vertauscht wurde
(vgl. Fig. 310). Der Bogenschluss wurde wieder, ganz im Geiste der gothi-