372
Fünftes Buch.
haben die englischen Kirchen nur eine Hache Decke gehabt, und erst in
späterer Zeit, wie das eben erwähnte Beispiel zeigt, Gewölbe erhalten.
Auch an dieser Vorliebe für die Holzdecken, die reich mit Gold und Farben
geschmückt wurden, erkennt man die Nachwirkung sächsischer Sitte, und
es mag hier auf die innere Uebereinstimmung hingedeutet werden, welche
in dieser Hinsicht mit deutsch-sächsischen Bauten bemerkt wird. Fügt man
noch hinzu, dass die vier die Kreuzung begrenzenden Pfeiler von über-
massiger Dicke sind, weil auf ihnen ein mächtiger viereckiger Thurm ruht,
so hat man den Eindruck dieser
Fiz- 288- langgestreckten, schmalen, nied-
rigen und dabei flachgedeckten
Bauten in welchen die dicht e-
f, l b , g
drängten massenhaften Pfeiler die
7 "l A l D h ht f" A t b
e, i X3, hxiullyg truber Schwerfälligkeit erhoben.
Wg: geltl labil"! Betrachtet man den Aufbau der
xtil lt lt v1 lelll l ein" stillt. Mirelßßhiffwand, so fällt die
ß e wrfl": "e, wiegende Betonung der Horizon-
„e tallinie auf. Dicht über den Ar-
, kaden zieht sich ein Gesims hin,
lfläiräwjww? w! wellihes 1 um die aufsteigenden
f!ihlüldgpileää,guji Maul, qlglm; l Ha sau en mit einer Veikropfung
äblülgirlfälzäiäißt,Äiunliliiukxk Qläiuläxvlkä Efllllxlhiälila St! fortgeführt wird. Auf ihm stehen
l i p i: die Säulen, mit welchen die fast
I: llftl l i'll WM H! Hai: 1': 111i. 4 i
Y] X1; 1; i. tfrlliillhltäl K; 11 Wiluilvlälltll _ N niemals fehlende Empore, 111 de
;l d lälijlgfltetlßfillüe [Muwmflh H l äiiqilillltläillg! I1 ren offene Dachrüstung man hill-
lL-l." f]; lllifl einblickt, sich öffnet. Auf diese
folgt wiedeneinGesims, auf wel-
„ s üy ,w_ weg , chem sich eine m der Mauerdicke
Jgt-"NW 72„ i]; m" j, liegende, zur Belebung und Er-
{G5 leichterung der Mauer dienende
Galerie mit Säulchen erhebt, hin-
ter denen die einfachen rund-
flä fiilälllß j bogigen Fenster sichtbar sind
l; Ü, .1 "f, l (vgl. Fig. 288). Auch hier ziehen
A Ü; i, sich oft von den Kapitälen hori-
l i 5 Gdigdüiiiililctlueliloüedgaflldf
V 1 "iilll 1
l Will chen Holzdecke geschlossen wird.
eee g, Die anscheinend für Gewölbe er-
Arkaden aus der Kathedrale m, Pete,bo,uugh_ richteten Halbsäulen werden hier
abgeschnitten , ohne zu elner
naturgemässen Entwicklung kommen zu können.
Detailbildung Die Ornamentik dieses Styls beschränkt sich, mit. Nachahmung
der Bauten in der Normandie, auf lineare Elemente. Der Zickzack, die
"Schuppenverzierung, die Raute, der Stern, das zinnenartige Ornament,
werden häufig an Portalen, Bogengliedern und Gesimsen angewandt, ja
ganze Flächen und selbst die Rundpfeiler erscheinen damit bedeckt. Diese