Zweites Kapitel.
Rgmanischer Styl.
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Anlage ausgezeichnetes XVerk der späteren Gothik. Hierher gehört auch die
Stiftskirche zu Inichen in Tyrol, eine entwickelte Anlage mit Krypta
und Kreuzsehiff, mit reicher Ornamentation , namentlich drei ansehnlichen
Portalen ausgestattet, darunter das westliche nach lombardischer Bauweise
um zu einen Vorbau hatte, dessen
D Säulen ehemals auf Löwen
f , i: ruhten. Diese offenbar aus
Italien stammende Portal-
anlage fand sich ehemals
i; ; auch am Dom zu Salz-
_ burg und an der Stifts-
kirke S. Zen 0. Auch in
ä. Böhmen gibt es einige be-
i! " deutendeläautendieserZeit,
so die Dechantcikirche
zu E ge 1', welche Anklänge
an den Dom zu Bamberg
zeigen soll; die grosse,
1197 begonnene Colle-
{i giatkirche zu Tepl, 264
Q Fuss lang mit zwei YVest-
"Ä E1- thürmen , Kreuzschiff und
CJ- drei Apsiden , die mitTlere
I QÄÄI-i-iiizi "1- aus dem Zehneck geschlos-
E Ei f!" sen ; ähnlich wie es scheint
und nicht minder statt-
lich die Kirche zu Tis-
g; m" mitz, ebenfalls mit drei
(d. Apsiden und zwei West-
thürmen-
Z-le Am bedeutendsten ohne
Ei: Zweifel entfaltete sich die-
Jyf ser Styl in den rein deut-
sehen Provinzen, nament-
lieh Niederösterreich. Hier
tritt uns in der grossartigcn
i, 5; Clsterzienser Abteikirche
zu Lilienfel d eine der
glänZendsten Leistungen
I'mnziskamvrkirche zu Salzhnrif- des deutschen Uebergangs-
r Kirche sdmlstgläs enlägegen. Von deä
ausrrcdehnten Ixlosteranlage 1st H0 i" n en reuz ünrren un
denriliatpitelsaal aus dieser Zeit erhalten. Erstere, von 1202 bis lgliäerbaut,
Zeigt schon im Grundriss die originelle Bedeutsamkeit, welche den meisten
Bauten dieses Ordens eigen ist. Der Chor, ursprünglich, wie der Grundriss
Fig. 232 zeigt, laolygonngeihlossen, wurde nachrnals durch einen iimpo-
szmten uadratischen Ha en au erweitert. Die achtecki ePfeilerform ieser
Theile 20 wie die seltsam barocken Consolen an dereng oberen Ende, von
denen wir unter Figur 253 eine Abbildung geben, endlich die unorganische
Lilienfeld.
L ü b k e , Geschichte d.
Architektur