Erstes Kapitel.
Indische Baukunst.
Blattkelch (Fig. 1 b), der ebenfalls Verwandtschaft mit gewissen persi-
schen Kapitülfornien zu haben scheint. Auf dem Kapital erhebt sich eine
verzierte Deekplatte, welche das Sinnbild des
1, m9 1' a Buddha, einen liegenden Löwen, trägt. Durch
äi; eine auf mehreren dieser Säulen gleiehlautende
i" „m. Inschrift ist ihre Erriehtunv durch Acoka und
Gliv w Alb damit also auch ihre Zezfitbestimmiing mit
I ylääili:eeül_ l; Sicherheit erwiesen.
wg subtil t 33715, XVir haben also die merkwürdige That-
1, .311. sache, dass die indische Architektur mit frem-
"Ä Ü; i den Einflüssen beginnt. Allein man darf dar-
auf nicht zu viel Gewicht legen. So weit bis
f, jetzt die Kunde über die indischen Denkmäler
lreicht, sind diese westasiatischeir Einflüsse
Um d, T.- als höchst untergeordnete, vorübergehende
anzusehen. YVeder auf die Art der baulichen
1:1„ Anlage, noch auf die Gestaltung des Details,
(ä, haben fremde Vorbilder eingewirkt; vielmehr
"Hi f": h wird uns in der Reihenfolge der fernerhin zu
Indische Siegessäule. betrachtenden indischen YVerke ein durchaus
eigenthümlieh nationales Gepräge auf jedem
Schritt entgegen treten; wir werden sehen, dass die Grundgedanken und
die Hauptformen der indischen Architektur nichts zu schaffen haben mit
vereinzelten entlehnten Motiven
m? 2' der Detailbildung.
w ff" Unter den Cultdenknialen
f des Buddhismus gebührt dem
3'" IÄ Stupa. oder Tope als der ein-
_ f fachsten Form die erste Stelle.
x a Seine Entstehung verdankte er
j dem religiösen Gebrauch der An-
hänvel, Iguddhrivs die Uebol St
ß o - Tee e
Ornament des Siiulcnhnlses. lliYCS MClSÜGYS 111'121 SBlHOT SChülCY
und Nachfolger als geheiligte
Reliquien aufzubewahren. Die Reliquien wurden in kostbare Kapseln ver-
schlossen und .über denselben ein Gebäude aufgeführt, dessen Grundform]
die primitive Gestalt eines Grabhügels (Stupa) Zeiglß Nach Seiner Bestim-
nuing nannte man auch wohl Dagop, d_ h_ das
Korpeybergende. Die Stupa s sind in halbkugelförmiger Ausbauehung aus
Steinen errichtet und "nlerscheiflell Sich oft kaum von der Gestalt eines
natürlichen Hügels. Doch erheben sie sich auf terrassenartigem in späte-
r 7
m1" 4913 blsll Cllenwhoch omlmlgefllbrtem Unterbau, manchmal mit einem
Kreise schlanker Säulen umgeben. Stufen führen in der Regel auf die Hölle
(168 Untflfballes, und lfeßolldelß Portalanlagen sind damit zuweilen verbun-
den- Die Bekrönllng dIQSCS Bauwerkes, dessen Dimensionen nianchnral sehr
bedeutend sind, bildet ein weites Schirmdaeh, ein Symbol des Feigenibaumes,
unter welchem. Buddha Seinen Meditationen naichhing. In ähnlielwl" YVClSQ
wurde auch die Gestalt des Stupa selbst symbolisch als Andeutung der
Wvstli: h
liinflüssm
Stupn
Qpu).