"Zweites Kapitel.
Rdmanischer Styl.
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bei höchst schmuckloser und ungeschickter Behandlung doch durch eine i
reichere Thurmanlage sich auszeichnet. Ausser dem viereckigen WVestthurm
mit seinen beiden runden Treppenthürmchen erheben sich zwei viereckige
Thürme noch an den Seiten des Cho-
Fiäfw- n res. Den Uebergang zur gewölbten Dom zuSoest.
I, x l 1 Pfeilerbasilika bildet der D 0m zu
z ' " S 0 es t, dessen Chor und Kreuzarme
u 1 gleieh den Seitenschiffen noch in ro-
y ' P xx e. manischer Zeit gewölbt wurden, wäh-
rend das Mittleschiff ohne Zweifel auf
i: (f; e de" eine flache Decke angelegt war, die
l im. .N mdessauch wohl noch in romanischer
g x äeit ämemb Geiäigäbe xir-ichx (vgl. den
'f i" run riss "ig. - m Vesten er-
n W! K .4 1 hebt sich aus etwas späterer Zeit ein
n w] K "Y: H grossartiger Vorhallenbau auf fein ge-
512 ff "gliederten Pfeilern, in eine innere und
II I i"- n, "w u äussere Halle sich theilend. Die innere
l l ab ' führt mit zwei breiten, bequemen
Q X Treppen zu einer Empore, die sich
" X " auch noch über einen Theil der Seiten-
_ " ' schiffe hinzieht. Die iiussere bildet
m g" stattliche Pfeilerarkaden, über welchen
X der imposante" viereckige Thurm auf-
{Q I" steigt. Sein schlanken irointrßier klei-
Mämülliüi, getan Spitzen begägitetää Helnä lind.
i- g 18 OTITIQII seiner en ögen eu (in
(ä bereits auf die Uebergangszeit.
"T. u gf _NachderMittedes l'2.Jahrh. greift Gewülbebau.
" "auch in YVestfalen der Gewölbebau
2 g 1' immer mehr Platz, und zwar mit völ-
i: liger Verdrängung der flachen Decke.
Dom w Soesh J a,hwas vguflachgedeckten Bauten aus
frü erer e1t vorhanden war, wurde
mit der YVölbung versehen, wie die Pfßillterbaäilikillbß- {iilian zu Höxter,
Ein Beis iel von conse uent entwicke er ewö an age auf einfachstem
Pfeilerbaili) bietet sodannqdie Kirche zu Brenken bei Paderborn. In man-
cher Beziehung merkwürdig erscheint ferner die Marienkirche zu
D Ortimund durch ihre reich mit freistehenden Säulchen und Halbsäulen
bekleideten Pfeiler und die Bedeckung desMittelschilfes mit hohen Kup-
Pelgewölben auf spitzbogigen Quergurten. Diese bei den streng romanischen
Formen des Uebrigen auffallende Form ergab sich hier neben rundbogigen
Längeneurten durch die unquadratische Anlage des Gewölbfeldes von selbst.
Weit värbreiteter ist in dieser Epoche die Anwendung des Gewölbes beim
Wechsel von Pfeilern und Säulen in den Arkaden. Die Kilianskirche
zu Lügde erscheint unter den frühesten WVerken dieser Art ,V bei kleinen
Yerhältnissen. roherAusführung und seltsam ungeschickter Ornamentirung
Interessant. Klarer und edler entfaltet sich, bei noch vorherrschenderaEin-
fachheit des Sinnes, die Durchbildung an der Petrikirehe zu Soest,
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