Zweites Kapitel.
Romanischer Styl.
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Glockenthurm. Verhältnissmässig einfach ist auch die 1248 geweihte S.Kuniberz
Kirche S. Kunibert zu Köln, mit vorwiegendem Rundbogen, welcher mKöh"
im westlichen QuersehiH dem Spitzbogen weicht. Das östliche Kreuzschiff,
gleich der Apsis durch Nischen gegliedert, hat nur geringe Ausladung.
Derselben Spätzeit gehört auch die Durchführung der stattlichen vierthür- Pfarrßrchezu
migen Pfarrkirche zu Andernach an , obgleich Ueberreste eines älteren Andemach"
Baues nicht zu verkennen sind. Die NebenschiHe haben die ausgebildete
rheinische Emporenanlage über sich.
Durch stattliches Aeussere und grossartige Disposition Inneren Münswrw
gleich anziehend ist das Münster zu B onn (vgl. die nordöstlic e Ansicht 3mm
desselben unter Fig. 235). Der Chor mit der Krypta trägt noch die Spuren
einer streng romanischen, wenngleich reich entwickelten Anlage. Die Glie-
derung der Apsis , die unter dem Dachgesims von zierlicher Säulengalerie
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bekrönt wird, erinnert lebhaft an die Laacher Kirche; die beiden Chor-.
thürme sind ungemein brillant, aber im reinen Rundbogen ausgeführt. {in
den Kreuzflügeln jedoch , die bereits polygon geschlossen sind, so wie an
dem mächtigen achteckigen Thurm der Vierung, macht sich der Ueber-
gangscharakter geltend. Die Verhältnisse neigen entschiedener zum Schlan-
ken, überreich gegliederten. Eine der wichtigsten Neuerungen macht sich
endlich am Langhause bemerklich, offenbar durch Bekanntschaft mit früh-
gothischen Bauten Frankreichs veranlasst. Es sind die noch streng und