Zweites Kapitel.
Romanischer Styl.
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Kirche des Cisterzienserklosters Heisterbach, deren Chorruine noch
jetzt in einem Thalgrunde des Siebengebirges versteckt liegt. Von 1202
bis 1233 errichtet, zeichnete sie sich durch jene Einfachheit und Strenge
aus, welche die Kirchen dieses Ordens charakterisirt, bot aber deshalb ein
um so interessanteres Beispiel von einer schlichteren, durch originelle Com-
position hervorragenden Anlage. Ein System von Wandnischen, wie es an
der Chorapsis des Doms zu Speyer und an Kölnischen Bauten gefunden
wird, belebte die Seitenräume des Inneren, die sich als Umgänge auch um
den Chor fortsetzten und dort unter gemeinsamer Umfassungsmauer einen
Kapellenkranz erhielten (s. den Grundriss Fig. 2ß3). Man möchte sagen,
es sei die Anlage der Kirche zu Riddagshausen , nur auf einen halbrunden
K. zu Hei-
sterbach.
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Chor übertragen, und demgemäss kunstreich umgebildet. Aber jene Nischen
waren zugleich von constructivem Werth, denn, sie bildeten ein nach innen
gezogenes Strebesystem, welchesflenn auch an der Chorapsis durch schwere
Strebebögen seine Bedeutung noch klarer aussprech, wie der Längendurch-
Schnitt des Chores (Fig. 234) darlegt. Die Formen waren hier sehr einfach;
der Rundbogen herrschte zum Theil noch vor. Am Aeusseren zeigte nur