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Fünftes Buch.
Portale.
An den Portalen beharrt diese Zeit bei jener reichen Entwicklung,
welhhe schon der Blüthenepoche des romanischen Styls eigenthümlich war.
Doch werden die Säulchen schlanker gebildet, die Ornamente gehäuft, selbst
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die Schäfte gerippt, canellirt oder mit anderen Verzierungen bedeckt, be-
sonders aber durch die charakteristischen Ringe ausgezeichnet. Aber auch
an wesentlicheren Umgestaltungen fehlt es nicht. Dahin gehört vornehmlich,
Fig. 109.
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Dreiblatt- oder Kleeblattbiögen.
Kleeblatt-
bögen.
dass die Ueberwölbung des Portals häufig spitzbogig wird, oder dass andere
seltsame Formen in Anwendung kommen, die ohne Zweifel durch maurische
Einflüsse entstanden sind. Es findet sich nämlich an Portalen, Galerien
Fit 20h oder decorativen Bogenstellungen, dass die
i: Linie des Bogens gebrochen, aus drei Kreis-
theilen zusammengesetzt wird, wodurch der
Fig. 199 unter a abgebildete runde Drei-
blatt- oder Kleeblattbogen entsteht.
Setzt man einen Bogen in ähnlicher Weise
aus vier Kreistheilen zusammen, deren beide
mittlere an einander stossen, S0 hat man
Schlosskapene m Freiburg den ebenfalls häufig eingetroffenen spitzen
Kleeblattbogen (Fig. 199 unter b). An der
beigefügten Darstellung des Portals einer Kapelle zu Heilsbronn bei
Nürnberg (Fig. 202) sieht man die Anwendung des runden Dreiblattbogens,