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Fünftes Buch.
Entstehung
des Gewölbe-
baues.
Halbsäulen (vgl. Fig. 184) , wvenn man nicht bei Umänderung einer
schon bestehenden Anlage sich mit Kragsteinen begnügte. Diesen Stützen
entsprechend, liess man in der Umfassungsmauer ähnliche Vorlagen heraus-
H" 184 treten, welche mit den gegen-
W-Nf I, 7m, überstehenden Punkten durch,
QAV W ziemlich breite, aus regelmässi-
IHM: t gen Werkstücken errichtete
Halbkreisbögen, Quergurten,
verbunden wurden, S0 erhielt.
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denpfeiler entsprechend, eine
xd Reihe von quadratischen Feldern,
1.! lz welche mit Kreuzgewölben be-
t; Vf- I; decktwurden. Eine bedeutendere
f" [gar Anwendung von dieser. Wöl-
lly" _ bungsart machte man aber bald
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lrkg 1'267; l! . an den quadratischen Räumen
g. des Chors und Querschiffes, in-
i. y fjfi; [I'M-a w ' dem man die Mauern verstärkte,
Ä W die Pfeiler kräftiger empor-führte
II .1; und in die bereits vorhandenen
Pfeiler mit Halbsäule aus der Kirche zu Lnach.
manische Kirchen mit gewölbten "Seitenschiffen. Chor und Querarmen, bei
horizontal gedecktem Mittelschiif.
Indess konnte man bei dieser Zwischenstufe nicht lange stehenbleiben.
Sowohl das unbestimmte ästhetische Gefühl, als besonders auch die Noth-
wendigkeit, vor den häufigen verheerenden Bränden, welche durch d"
Balkendecken herbeigeführt und durch das Herabstürzen derselben am?
für die unteren Theile verderblich wurden, die Kirchen sicher zu stellen,
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Iurche zu Hecklingen.
führte alSbald zur CQIISequenten Ueherwölhung sämmtlicher Räume. Man
hat vielfach gestritten,- welchem Lande die Priorität dieser wichtigsten
Neuerung zuzuschreiben sei, und sich bald für die Bauten der Normandie,
bald für die mittelrheinischen, bald für die lembardischeni entschieden. Es
scheint hiermit aber wie mit manchen geistigen Errungenschaften und Er-
findungen zu gehen, dass nämlich das gemeinsame Gefühl und dieselbe