Volltext: Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart ; mit 448 Holzschnitt-Ill.

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Fünftes Buch. 
Gesan 
uxdnu 
einem Ausfluss des nordisch-phantastischen Sinnes; noch andere geben in 
sogenannten historiirten Bildwerken eine Darstellung heiliger und auch 
wohl profaner Geschichten, die sich oft mit mancherlei symbolischen Ele- 
  menten verbindet. In der 
 b'ig.lT2. Regel sind diese figür- 
 U,   lichen Darstellungen die 
 schwächeren Leistungen 
   Ä  des Slylsh nicht allein 
    weil es ihm an aei nöthi- 
  i, Wfjlgiji gen individuellen Freiheit 
   der Anschauung und am 
   erforderlichen Naturstu- 
  gebrach, um Sglche 
_ Bildwerke genügend 
  Kg durchzuführen, sondern 
(LF  glich weil dar beslährääikte 
FTTTI        atz an er um ung 
       eines Kapitäls oder einem 
 w! ybisgllfi ("f   schmalen Gesimsstreifen 
  ßj-l  in hohem Grade ungün- 
 5        stig, ja unpassend für 
  solche Werke war. An 
 anderen Stellen, z. B. an 
uäß  lj den Brüstungsmauern, 
hyyniie._lli_    die der Vierung als Ein- 
   fassung dienen, so wie an 
    den Portalen (wovon spä- 
 ter), wo es nur auf Dar- 
 shellhhe ruhig Stammh- 
    ' scher YVürde ankam, 
Kapitäl aus der Kirche des Augustincr Predigororrlens wusste   romanisqhe 
zu Esslingvn.  Sculptur eigenthümlich 
  grossartig stylisirte Bild- 
Werke zu schaffen. Auf decorativem Gebiet bleiben die Pilanzenkapitäle 
ihre vorzüglichste Leistung, so dass man hierin Werke von Grazie und 
 Reichthum der Erfindung und bei kräftiger Gesammthaltung von grosser 
 Gewandtheit und Feinheit der Durchführung antrifft.  
HHL- So überblicken wir nun das Innere der romanischen Kirche in seiner 
 ganzen Ausdehnung, nach seinen verschiedenen Theilen, seinen architek- 
tonischen Gliederungen und dereniAusschmücliung. Der Eindruck ist ein 
ernster, feierlich geschlossener. In gemessenem Rhythmus bewegen Sich 
 die Schwingungen der Arkadenbögen dem Ziel des inneren Raumes ent- 
gegen , begleitet von dem reichen Sculpturschmuck der Kapitale, der um 
die strengen Formen sich lebensvoll schlingt, wie das erregte subjective 
Empfinden der Gemeinde um die festen Normen priesterlicher Satzung. 
 Bei dem grossen Bogen der Vierung öffnet und erweitert sich plötzlich die 
 PerSPeCtiXYe, und das erhöhte Allerheiligste, umflossen vom Lichtglany, des 
Chors und der Qllerarme, ragt wie ein Mysterium in's niedere , erdenver- 
wandte Leben hinein. Das feierliche Halbrund der Altarnische fasst wie in
	        
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