A
N
H
N
georgische
Die
und armenische Baukunst.
Die gebirgigen Länder des Kaukasus, vom Ostrande des schwarzen Land u. Volk.
Meeres bis an das kaspische Meer, haben von jeher eine unselbständige
Zwischenstellung eingenommen. Sowohl in politischer als in religiöser Be-
ziehung waren sie von den grösseren Nachbarstaaten abhängig, und so kam
es, dass, als ihre Völker schon früh bereits seit dem vierten Jahrhundert
zum Christenthum übergetreten waren, auch ihre Architektur sich haupt-
sächlich an' die byzantinische anlehnte. Doch nahmen sie, eben vermöge
ihrer Zwischenstellung und ihrer geistigen Beweglichkeit , auch anderwei-
tige Formen, sowohl des Islam als auch des benachbarten persischen Lan-
des , auf, welche im Verein mit den durch die Rauhheit des Gebirges ge-
botenen Modificationen einen höchst eigenthümlichen Baustyl erzeugten.
In Georgien scheint man sich näher an die byzantinische Bauweise Bauten in
angeschlossen zu haben, wie die Kirche zu Pitzounda, angeblich von Georgwl"
Justinian selbst gegründet, beweist. Sie hat einen quadratischen Grund-
riss, aus welchem sich die höheren Theile in Form eines griechischen Kreu-
zes erheben, dessen Mitte eine Kuppel bildet. Sie hat ferner eine Vorhalle,
eine Frauen-Empore, drei Altarnischen, rundbogig gewölbte, mit Marmor-
platten geschlossene Fenster und ein mit Hausteinen und Ziegeln schicht- (m?
weise wechselndes Mauerwerk. Ist dies Alles, ist die Bedeckung sämmt- 31' "
licher Räume ausser der Ku pel mit Tonnengewvölben byzantinisch, so fehlt w"- 143,1).
es doch andererseits nicht in abweichenden Eigenschaften. Dahin gehört 3.1; L1;
besonders. dass die KuPpel ßääshxrhshszaläieraäeeä. emPmteist und in
freierer Weise über dem Baue dominirt. sodann aber auch, dass sie gleich 1 "i!
den übrigen Gewölben durch ein Dach von MSE-iknziegeln bedeckt ist, eine "A: m:
Vorkehmng, zu welcher das rauh nöth1gte. 4' ääfowy4änu
Viel bedeutender und origineller gestalten Bauten in (m,
Fig. 137. sich die Abweichungen vom byzantinischen Style l
in Armenien. Die Kirchen bilden hier regel- iijier {M f
mässig ein längliches Rechteck, aus welchem sich 7 1„ J
in Kreuzform ein erhöhter Mittelbau
ä 7:2? aus dessen Mitte die Kuppel aufsteigt. Doch
i" unterscheidet SlCh diese Kreuzgestalt bei der Kürze
i] der Seitenflügel wesentlich von der griechischen.
.An die Kuppel schliessen sich vermittelst weiter
Gurtbögen nach Osten und Westen vertiefte Ni-
{ sehen, Von denen die erstere den Altarraum , die
letzten") den Haupteingang bildet. Aber auch nach
.?A Süden und Norden legen sich Nischen, wennglelch
von flacherer Gestalt, an den Mittelraum, welche
Seiteneingänge enthalten. Alle diese Nischen ge-
kmhe z" vagilarschabail stalten sich nach aussen entweder selbständig