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Drittes Buch.
S. Maria in
Cosmedin.
S. Clemente.
des fünften und der folgenden Jahrhunderte zeigen mehrere in Hinsicht
auf die Säulenstellung und die Bedeckung des Mittelraumes eigenthümliche,
neue Constructionsmotive. So tritt bei S. Maria in Cosm edin (aus dem
8. Jahrh. , vgl. Fig.120) zwischen je drei der korinthischen Säulen ein
breiter Pfeiler, um die Stützkraft zu verstärken. Die Dimensionen sind hier
nur gering, das Mittelschiff hat nur 23 Fuss Breite, ein Querhaus fehlt
gänzlich , und die Gesammtlänge der Kirche beträgt nicht über 105 Fuss.
Dieselbe Anordnung findet sich bei der noch später erbauten Kirche S. C le-
mente , welche ebenfalls in weit kleinerem Maassstabe, 130 Fuss lang bei
35 Fuss Mittelschiffweite, dreischifiig und ohne Querhaus aufgeführt, aber
S. Prassede.
S. Prassede.
S. Lorenzo.
durch die völlige Erhaltung ihrer alten Einrichtung, der lViarmorschranken
dßS Chürs sammt den Ambonen, so wie der Marmor- und Mosaikbekleidung
des Fussbodens, interessant ist. Auch hat sie ein ausgedehntes Atrium
von quadratischer Anlage mit Säulenhallen. Bei der gleichfalls erst aus
dem 9. Jahrh. stammenden Basilika S. Prassede (vgl. Fig. 121) , WO die
Säulen gerades, durch flache Bögen entlastetes Gebälk haben, springt nach
je zweien derselben ein Pfeiler weit in's Mittelschiff vor und verbindet sich
mit dem gegenüberstehenden durch einen grossen gemauerten Gurtbogen,
welcher das Dach tragen hilft. Aus früherer Zeit sind endlich noch zwei
römische Basiliken durch die über den Seitenschiifen angeordneten Empo-
ren, eine Ausnahme bei den abendländischen Kirchen jener Zeit, bemer-
kenswerth. Sie liegen beide vor den Mauern der Stadt: S. Lorenzo, noch