Volltext: Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart ; mit 448 Holzschnitt-Ill.

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Drittes Buch. 
S. Maria in 
Cosmedin. 
S. Clemente. 
des fünften und der folgenden Jahrhunderte zeigen mehrere in Hinsicht 
auf die Säulenstellung und die Bedeckung des Mittelraumes eigenthümliche, 
neue Constructionsmotive. So tritt bei S. Maria in Cosm edin (aus dem 
8. Jahrh. , vgl. Fig.120) zwischen je drei der korinthischen Säulen ein 
breiter Pfeiler, um die Stützkraft zu verstärken. Die Dimensionen sind hier 
nur gering, das Mittelschiff hat nur 23 Fuss Breite, ein Querhaus fehlt 
gänzlich , und die Gesammtlänge der Kirche beträgt nicht über 105 Fuss. 
Dieselbe Anordnung findet sich bei der noch später erbauten Kirche S. C le- 
mente , welche ebenfalls in weit kleinerem Maassstabe, 130 Fuss lang bei 
35 Fuss Mittelschiffweite, dreischifiig und ohne Querhaus aufgeführt, aber 
S. Prassede. 
S. Prassede. 
S. Lorenzo. 
durch die völlige Erhaltung ihrer alten Einrichtung, der lViarmorschranken 
dßS Chürs sammt den Ambonen, so wie der Marmor- und Mosaikbekleidung 
des Fussbodens, interessant ist. Auch hat sie ein ausgedehntes Atrium 
von quadratischer Anlage mit Säulenhallen. Bei der gleichfalls erst aus 
dem 9. Jahrh. stammenden Basilika S. Prassede (vgl. Fig. 121) , WO die 
Säulen gerades, durch flache Bögen entlastetes Gebälk haben, springt nach 
je zweien derselben ein Pfeiler weit in's Mittelschiff vor und verbindet sich 
mit dem gegenüberstehenden durch einen grossen gemauerten Gurtbogen, 
welcher das Dach tragen hilft. Aus früherer Zeit sind endlich noch zwei 
römische Basiliken durch die über den Seitenschiifen angeordneten Empo- 
ren, eine Ausnahme bei den abendländischen Kirchen jener Zeit, bemer- 
kenswerth. Sie liegen beide vor den Mauern der Stadt: S. Lorenzo, noch
	        
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