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Zweites Buch.
Ehrensäulexz.
Grabmonu-
mente.
Columharien.
von Bedeutung. Von verwandter Anlage erscheint der im J. H3 n. Chr.
dem Kaiser 'l'rajan wegen Wliederherstellung der Appischen Strasse ge-
weihte Triumphbogen zu Benevent, aus parischem Marmor und von
prachtvoller bildlicher Ausstattung. Zu Rom sind ferner die beiden reiche-
ren, dreifach sich öffnenden Triumphpforten des Septimius S everus
und des Constantin als grossartige Werke von würdiger Anlage und
Ausführung zu nennen. Der letztere ist aus den Theilen eines früheren
Trajanbogens errichtet, und der erstere in offenbarer Nachahmung desselben
gearbeitet. Ein mit einem grossartigen Brückenbau verbundener doppelter
Triumphbogen des 'l'rajan findet sich zu Alcantara in Spanien. Manche
ähnliche Denkmäler sind an anderen Orten erhalten. Einfache zu Pola in
Istrien (aus dem 3. Jahrh.) und zu Au tun in Frankreich, ein sehr reicher,
prächtig decorirter, ebenfalls aus der Spätzeit, zu O nangei). Aehnlicher
Anlage sind dann auch die Janusbögen. offene Durchgangshallen auf
Märkten und anderen Verkehrsplätzen, von meist quadratischer Grund-
form , und bisweilen auf eder der vier Seiten mit einer Portalödnung ver-
sehen und danach Janus quadrifrons (nvierstirniger, vierköpfiger Jx) ge-
nannt. So ein Bogen zu Rom auf dem ehemaligen Forum boarium (Ochsen-
markt), und ein anderer zu Thebessa (Theveste) in Afrika.
Hieran reihen sich dem Gedanken, nicht der Form nach die Ehren-
s äul en, kolossale einzeln stehende Säulen, welche das Standbild der ge-
feierten Cäsaren zu tragen hatten. Um ihren Schaft schmiegen sich in
spiralförmigen Windungen die relicürten Darstellungen der Thaten des
Siegers. In Rom ist die 92 Fuss hohe Säule des Traj an erhalten, ihrer
Hauptform nach in dorischem Styl gebildet. Aehnlich rlaselbst die Säule
des Marc Aurel, errichtet zu Ehren des Sieges über die Marcomannen,
aus mächtigen Marmorblöcken zusammengesetzt, im Innern mit einer WVen-
deltreppe versehen, die auf die Höhe des Kapitäls führt, wo anstatt der
Statue des Kaisers jetzt der h. Petrus thront. So reich solche Denkmäler
ausgestattet sind, so unglücklich ist in architektonischer Beziehung ihre
Form. Die Säule setzt zu sehr als Ergänzung ihres Wesens das aufruhende
Gebälk voraus, als dass sie , zumal in so kolossaler Weise , isolirt werden
sollte; und was dadurch an architektonischer Strenge verloren geht, wird
nicht einmal durch die Bildwerke ersetzt, die in schräger Spirale die auf-
strebende Richtung der Säule ästhetisch vernichten. ohne dem Beschauer
eine günstige Gelegenheit für ihre Betrachtung zu bieten.
In die Reihe persönlicher Denkmäler gehören auch die Grabmonu-
mente, die bei den Römern in verschiedenster Weise angelegt wurden.
Gewöhnlich dienten als solche unterirdische gewölbte Kammern oder auch
Felsenhöhlen , deren Aeusseres nach dem Vorbild etruskischer Gräber mit
einer Faifade geschmückt wurde. Jede Familie hatte ihr Grabmal, in wel-
chem für jeden Aschenkrug eine besondere kleine Nische ausgetieft War.
Man nannte diese Form der Grabmäler nach einer äusseren Aehnlichkeit
Columbarien, Illaubenhäuser. Ausserdem aber führte der in allen
Zweigen der Architektur herrschende Luxus die Vornehmen zur Errichtung
freistehender Grabmäler, die dann in mannichfaltigster Art angelegt Wur-
den. Einige hatten die Form eines Tempels oder waren auch altarähnlich,
Caristielv Pr
lchtwerk
Der Triumphbogen zu Orange etc.