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Zweites Buch.
messe, dem inneren Säulenkranze entsprechend, wird von korinthischen
Pilastern geschmückt und zeigt ausserdem die Consolen, auf denen die das
'l'eppichzelt tragenden Mastbäume ruhten. Der ganze Riesenbau ist in sei-
nen wichtigsten constructiven Theilen durchgehends aus Wühlgefugten
Quadern, das Uebrige aus Ziegeln aufgeführt. Obwohl drei der grössten
Paläste Roms, Palazzo Farnese, P. Barberini und die Cancelleria, aus den
Quadern des Colosseums aufgeführt sind, hat die Hälfte der äusseren Um-
fassungsmauer dazu hingereicht, und trotz aller Verunglimpfungen ist dieser
Bau der gewaltigste 'l'rümmerriese unter allen Römerdenkmalen. Gerin-
gere Reste von Amphitheatern finden sich zu Capua, Pomp eji, Ve-
rona, Pola in Istrien und Nismes, zu Trier, zu Pergamus inKlein-
asien und an anderen Orten. Manchmal wurden die Amphitheater auch zu
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Colnsseum. Durchschnitt und Aufriss.
N au m a c hie n ausgebildet, wo dann die Arena aus einem künstlichen See
bestand, auf welchem ganze geschmückte Flotten Seetreifen lieferten.
Zu diesen Bauten gehört auch der Circus, ein Schauplatz für die
"Wettläirfe der WVagen und Reiter. Auch hier erhoben sich amphitheatra-
lische Sitzreihen ringsum, doch erforderte die Bahn eine viel grössere Länge
als Breite, wonach sich die Gestalt der ganzen Anlage richtete. In der Mitte
der Bahn zog sich der Länge nach die Spina, eine breite, erhöhte Brust-
wehr, welche die YVettkämpfer in der rasenden Hast des YVagenkampfes
umfahren mussten. Der Rücken der Spina war mit Bildwerken geschmückt,
und an beiden Enden erhoben sich die kegelförmigen Zielsteine (metae).
Der bedeutendste Bau dieser Gattung war der Circus maximus zu Rom,