Drittes Kapitel.
Römische Baukunst.
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Decke versehenen, in späterer Zeit sogar durch Kreuzgewölbe geschlossenen
Raum, das Mittelschiff, um welches sich die schmaleren Seitenschiffe, ein-
geschlossen von Mauern mit rundbogigen Fenstern, herumzogen. Gewöhn-
lich entstanden auf diese Weise drei Schiffe, doch gab es auch fünfschiffige
Basiliken, durch vier Säulenreihen getheilt, in welcher Form die Basilica
Ulpia auf dem in eine Marmorplatte gravirten alten Plan von Rom ange-
deutet ist (w'gl. den restaurirten Grundriss Fig. 101). Für die SeitenschiiTe
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Grundriss der Basilica Ulpia.
scheint es Regel gewesen zu sein, dass sie Galerien über sich hatten, be-
hufs welcher Einrichtung auf der unteren Säulenstellung noch eine zweite
angebracht war. Die Verwandtschaft dieser Anlage mit der des griechischen
Hypäthraltempels leuchtet ein. Die Prozesssucht des römischen Volkes
und der steigende Geschäftsverkehr der Weltstadt riefen eine Menge solcher
Gebäude hervor, die oft in bedeutenden Dimensionen und mit ungeheurem
Prachtaufwand errichtet wurden. Berühmt waren vor Allen die Basilica
Julia aus der besten Zeit
Fie- Wl- der römischen Architektur,
"j V0n Cäsar begonnen und von
4h Augustus vollendet; die
o e s e e er i e e e" e e l B. Fulvia und die mit im-
E' Z bei Verbundene B. Aemilia.
C g b) Q ß, Q i; i, ü äexde von Paullus Aem1lius
t eiruhrend und von glan-
Ä 9,. zendster Ausstattung. Er-
;j halten ist eine kleinere Basi-
Basilika zu Pompeji. E7, lllia Zll P 0 mpej (Flg. l Q2),
und Ueberreste von bedeu-
tenderen Basiliken finden sich zu Aquino , Palestrina (dem Praeneste
der Römer), Palmyra, Pergamus: sodann aus der letzten Zeit der
römischen Architektur ein Bauwerk, von welchem wichtige Reste erhalten