Volltext: Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart ; mit 448 Holzschnitt-Ill.

Erstes Kapitel. 
Griechische Baukunst. 
109 
gleich 11], , so erweitert er sich hier auf 172; verhielt sich dort die Höhe 
des Gebäudes zur Länge wie l zu 31], , so hat sie hier das Verhältniss von 
1 zu 376. Diese Beziehun- 
 Fie. 73- gen der beiden Tempel er- 
halten ihre Erklärung durch 
die Erbauungszeit des The- 
seions, das etwa zwanzig 
Jahre vor dem Parthenon 
noch unter Kimon ent- 
1-? stand. Der Eindruck des 
 Theseustempels, der durch 
 seine vorzügliche Erhal- 
tung bedeutend gewinnt, 
und dessen Zauber durch 
den goldbraunen Ton sei- 
Kapitäl vom Thcseion zu Athen. Des MaTITIOTkÖYPCTS noch 
erhöht wird , ist , wenn 
auch minder gewaltig, doch noch anmuthiger als der des Parthenon. 
Wir kehren nun zur Akropolis zurück, um ein drittes , in demselben Pmvylßßr 
Styl errichtetes Werk zu bewundern , das an Adel der Formbildung selbst 
dem Parthenon nicht zu weichen braucht, an Originalität der Grundanlage ihn 
noch überbietet. Es ist das Prachtthor der Propylaeen. Die athenische 
Burg mit ihren Heiligtliümern lag auf einem steil abschüssigen Felsen, der 
nur an der Westseite sich sanft abdacht. Rings von hohen Mauern umge- 
ben, die das natürliche Bollwerk des Felsens noch verstärkten, heischte sie 
an diesem einzig zugänglichen Punkte ein Thor, das die zwiefache Bestim- 
mung einer Befestigung und 
 einer würdigen Vorbereitung 
Ü . 9 Ü Ü Ü auf die höchsten Nationalhei- 
ligthümer, die glorreichsten 
_L' u" Kunstdenkmäler, aussprechc. 
N  Auch diesen Bau veranlasste 
  des Perikles hoher Sinn, und 
 9- bereits ein Jahr nach Vollen- 
. (O2 dung des Parthenons, 436, 
 .  g begannMvzesiklcs dasWerk, 
[Wo das im J. 431 vollendet da- 
' 9 l stand. Eine prächtige, 58 Fuss 
   breite Marmortreppe führte 
 g. hier zur Burg hinauf und mün- 
 dete auf den mittleren Theil 
 der Propylaeen, der das eigent- 
i,  „,r liche Thor bildete (vgl. Öden  
    
gend zwei kleinere, niedrigere 
Flügel an , beide mit offenen Säulenhallen und einem Giebeldachc ge- 
Schmückt. Indem sie dem Nahenden die ernsten Flächen ihrer Seitenmauern 
darboten, bildeten sie gleichsam eine Fortsetzung der anstossenden Umfas-
	        
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