Erstes Kapitel.
Griechische Baukunst.
gung der Tlriglyphen. Abgesehen, dass dadurch die Sculptur einen geeig-
neteren Platz für ihre Entfaltung fand, da sie ihre Gedanken nicht ferner
in schmalen Metopengruppen zusammenpressen, sondern in ununterbroche-
nerIfZuge des Frieses ausbreiten durfte, fiel auch für die Balken der Decke
die beschränkende Rücksicht auf die Triglyphen und weiterhin auf die Säu-
lenstellirng fort. Man legte der Balken so viele, als die Beschaffenheit des
Materials erforderte, in frei gewählten Zwischenräumen auf die Blöcke des
Frieses und gewann dadurch für die Entwicklung des Grundplanes einen
viel freieren Spielraum (vgl. Fig. G1 u. 62). Die Balken wurden also ohne
Fig. 61.
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Prostasis vom Nikctempul zu Athen (Durchschnitt).
Rücksicht auf die Säulenaxen in frei gewählten gleichen Zwischenräumen
vertheilt und die dadurch entstandenen Oeffnungen ganz wie beim dorischen
Bau mit Kalymmatiendecken geschlossen. Die decorative Charakteristik der
letzteren blieb dieselbe wie dort, indem die Lacunarien (die vertieften Fel-
der) mit Sternen geschmückt wurden. Manchmal ging man in Erleichterung
der Decke noch weiter, wenn man die Lacunarien ganz durchbrach und
ihre Oeffnungen mit dünnen, ausgehöhlten Platten schloss. An der ganzen