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Hauptstück.
Fünftes
die oben hingewiesen ward, sie ist zugleich mit Furchen und
Wülsten verziert die vom Stengel auslaufend eine eurhythrnische
Eintheilung der Oberfläche bilden, die kräftigst auf ihren Dienst
hinweist.
Andre Fruchtbehälter sind, wenn schon ganz verschieden, den-
noch nicht minder sprechend in dem genannten Sinne charakteri-
sirt. Einige sind mit Netzwerk urnliochten, andere besehuppt,
andere rings umstachelt u. s. w. Alles kräftigste Hinweise auf
das in sich abgeschlossene die Aussenwelt verneinende Wesen des
Fruchtbehälters. Leicht ist es diesen Naturmotiven der Dekoration
bei ihrer Anwendung die ihnen meistens noch fehlende Bestimmt-
heit des Ausdrucks in Beziehung auf das Aufgeriehtetsein
des zu schmückenden Gefasses zu geben. Im Allgemeinen gilt
das Gleiche was in dem 11 über senkrechte Decken und Vor-
hänge enthalten ist, worauf hier hinzuweisen ist.
Wie zwischen senkrechter Wand und Vorhang, gleicher Unter-
schied besteht zwischen aufreehtem und schlauchähnlieh herab-
hangendem Gefasskessel. An beiden ist die dekorative Ausstattung
aufwärts zu richten, möge sie eine rein ornamentale sein oder aus
vegetabilischen Motiven bestehen oder endlich {igürliche Dar-
stellungen enthalten. Gewisse
Ornamente, wie z. B. das Ge-
liecht, das Maschenwerk, Rei-
fen, Höcker und andere regel-
mässig ausgestreute Muster
können zwar in dieser Bezieh-
ung sich neutral verhalten und
dennoch passende Verzierun-
gen bilden, jedoch sind sie ge-
eigneter für schlauchähnliche
D? - Gefasskessel als für solche, die
i? auf einer Basis stehen. Ver-
lrdeuu Gefnss rgiltorgktädleelllliätem Netzornament gleiche zur Erläuterung des
Gesagten die Figuren auf Seite
13, 14, 32, 34, 35, 58, 59, 64, 65, 67, 75 unten, sowie beistehen-
des Beispiel einer netzumHochtenen irdenen Urne aus Toskanella.
Eine Form wird zur Vervollständigung und Ergänzung ihres
Ausdrucks um so weniger der Mithiilfe ornamentaler Charakteri-
stik bedürfen, je mehr sie in sich und als solche den ästhetischen