Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

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Hauptstück. 
Fünftes 
die oben hingewiesen ward, sie ist zugleich mit Furchen und 
Wülsten verziert die vom Stengel auslaufend eine eurhythrnische 
Eintheilung der Oberfläche bilden, die kräftigst auf ihren Dienst 
hinweist. 
Andre Fruchtbehälter sind, wenn schon ganz verschieden, den- 
noch nicht minder sprechend in dem genannten Sinne charakteri- 
sirt. Einige sind mit Netzwerk urnliochten, andere besehuppt, 
andere rings umstachelt u. s. w. Alles kräftigste Hinweise auf 
das in sich abgeschlossene die Aussenwelt verneinende Wesen des 
Fruchtbehälters. Leicht ist es diesen Naturmotiven der Dekoration 
bei ihrer Anwendung die ihnen meistens noch fehlende Bestimmt- 
heit des Ausdrucks in Beziehung auf das Aufgeriehtetsein 
des zu schmückenden Gefasses zu geben. Im Allgemeinen gilt 
das Gleiche was in dem  11 über senkrechte Decken und Vor- 
hänge enthalten ist, worauf hier hinzuweisen ist. 
Wie zwischen senkrechter Wand und Vorhang, gleicher Unter- 
schied besteht zwischen aufreehtem und schlauchähnlieh herab- 
hangendem Gefasskessel. An beiden ist die dekorative Ausstattung 
aufwärts zu richten, möge sie eine rein ornamentale sein oder aus 
vegetabilischen Motiven bestehen oder endlich {igürliche Dar- 
stellungen enthalten. Gewisse 
   Ornamente, wie z. B. das Ge- 
   liecht, das Maschenwerk, Rei- 
 fen, Höcker und andere regel- 
 mässig ausgestreute Muster 
 können zwar in dieser Bezieh- 
   ung sich neutral verhalten und 
 dennoch passende Verzierun- 
  gen bilden, jedoch sind sie ge- 
  eigneter für schlauchähnliche 
D?        - Gefasskessel als für solche, die 
     i? auf einer Basis stehen. Ver- 
lrdeuu Gefnss rgiltorgktädleelllliätem Netzornament gleiche zur Erläuterung des 
Gesagten die Figuren auf Seite 
13, 14, 32, 34, 35, 58, 59, 64, 65, 67, 75 unten, sowie beistehen- 
des Beispiel einer netzumHochtenen irdenen Urne aus Toskanella. 
Eine Form wird zur Vervollständigung und Ergänzung ihres 
Ausdrucks um so weniger der Mithiilfe ornamentaler Charakteri- 
stik bedürfen, je mehr sie in sich und als solche den ästhetischen
	        
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