Metallotechnik
(Metallarbeiten).
Flächendekoration.
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Ueber Byzanz kamen sie schon im frühen christlichen Zeitalter
nach dem Westen, wo sie bis in das 13te Jahrh. vorherrschen.
Jedes Kleinod als Schmuckgegenstand bedarf der Fassung,
sowie des Gegensatzes zu dem damit Geschmüekten. Der Schmuck
ist abgelöst vom Gesehmückten und für sich. Dies unterscheidet
ihn von dem Zierrath oder Ornament, das gleichsam mit dem
Gezierten verwachsen ist. Hiemit ist auch der prinzipielle Gegen-
satz zwischen der Sehmelzmalerei und dem aufgesetzten Schmelz-
schmuck festgestellt. Er kann nicht deutlicher hervortreten, als
in des alten Theophilus einfacher und klarer Beschreibung seines
Sehmelzverfahrens, wenn wir uns dazu die verschiedenen, früher
beschriebenen Manieren der Emailmalerci vergegenwärtigen.
Theophilus 1 weist seine Methode an dem Beispiele eines mit
zwei Henkeln versehenen goldenen Kalix nach, dessen- Bereitung
er vorher gezeigt hat. „Nachdem dies geschehen, nimm ein dün-
nes Stück Gold und befestige es um den obersten Rand des Ge-
fässes und miss von einem Oehrehen zum andern. Das Stück
Gold muss so breit sein wie die Steine dick sind, die du darauf
zu setzen beabsichtigst. Du ordnest hierauf die Steine in einer
Weise, dass zuerst ein Stein mit vier Perlen an den Ecken, dann
ein Schmelz, dann wieder ein Stein mit Perlen, dann nochmals
ein Schmelz zu stehen kommen, und dabei trage Sorge, dass
neben den Oehrehen immer Steine stehen. Nach dieser Ordnung
löthest du die Kammern und Felder für die Steine, sowie die
Kammern für die Schmelze auf das Stück Gold).
„Hierauf fügst du in alle Kammern, in welche die Schmelze
gehören, deine Goldblechstückehen, und nachdem du sie in die
richtige Form gebogen hast, nimm sie wieder heraus. Ferner
schneide nach dem Mass mit der Regel aus einem etwas dickeren
Goldblech ein Streifchen und biege es doppelt um die Mündung
der Versatzstüeke, so dass zwischen den Streifehen ringsum ein
schmaler Raum bleibt, welcher der Saum des Schmelzes ge-
nannt wird.
„Dann schneide nach Mass und Regel aus einem sehr dünnen
Goldblech andere Streifchen, woraus du mit einer feinen Zange
das Werk, was du in Schmelz ausführen willst, seien es Kreise
oder Schleifen oder Blümchen oder Vögel oder Thiere oder mensch-
Theoph.
III.