Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

Metallotechnik 
(Metallarbeiten). 
Flächendekoration. 
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Ueber Byzanz kamen sie schon im frühen christlichen Zeitalter 
nach dem Westen, wo sie bis in das 13te Jahrh. vorherrschen. 
Jedes Kleinod als Schmuckgegenstand bedarf der Fassung, 
sowie des Gegensatzes zu dem damit Geschmüekten. Der Schmuck 
ist abgelöst vom Gesehmückten und für sich. Dies unterscheidet 
ihn von dem Zierrath oder Ornament, das gleichsam mit dem 
Gezierten verwachsen ist. Hiemit ist auch der prinzipielle Gegen- 
satz zwischen der Sehmelzmalerei und dem aufgesetzten Schmelz- 
schmuck festgestellt. Er kann nicht deutlicher hervortreten, als 
in des alten Theophilus einfacher und klarer Beschreibung seines 
Sehmelzverfahrens, wenn wir uns dazu die verschiedenen, früher 
beschriebenen Manieren der Emailmalerci vergegenwärtigen. 
Theophilus 1 weist seine Methode an dem Beispiele eines mit 
zwei Henkeln versehenen goldenen Kalix nach, dessen- Bereitung 
er vorher gezeigt hat. „Nachdem dies geschehen, nimm ein dün- 
nes Stück Gold und befestige es um den obersten Rand des Ge- 
fässes und miss von einem Oehrehen zum andern. Das Stück 
Gold muss so breit sein wie die Steine dick sind, die du darauf 
zu setzen beabsichtigst. Du ordnest hierauf die Steine in einer 
Weise, dass zuerst ein Stein mit vier Perlen an den Ecken, dann 
ein Schmelz, dann wieder ein Stein mit Perlen, dann nochmals 
ein Schmelz zu stehen kommen, und dabei trage Sorge, dass 
neben den Oehrehen immer Steine stehen. Nach dieser Ordnung 
löthest du die Kammern und Felder für die Steine, sowie die 
Kammern für die Schmelze auf das Stück Gold). 
„Hierauf fügst du in alle Kammern, in welche die Schmelze 
gehören, deine Goldblechstückehen, und nachdem du sie in die 
richtige Form gebogen hast, nimm sie wieder heraus. Ferner 
schneide nach dem Mass mit der Regel aus einem etwas dickeren 
Goldblech ein Streifchen und biege es doppelt um die Mündung 
der Versatzstüeke, so dass zwischen den Streifehen ringsum ein 
schmaler Raum bleibt, welcher der Saum des Schmelzes ge- 
nannt wird. 
„Dann schneide nach Mass und Regel aus einem sehr dünnen 
Goldblech andere Streifchen, woraus du mit einer feinen Zange 
das Werk, was du in Schmelz ausführen willst, seien es Kreise 
oder Schleifen oder Blümchen oder Vögel oder Thiere oder mensch- 
Theoph. 
III.
	        
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