100.
2) Der Trichter.
Der dieser Gattung angehörige Typus, der das Motiv ohne
Beimischung gibt, ist in beistehendem Gefäss gegeben. Ein
trichterförmiger Topf mit dazu gehörigem thönernem Untersatz,
wahrscheinlich ältestes tyrrhenisches Werk. 1
Trichterßrmiges Gefäss (Gr.
italisch).
Eigenthümliche, wohl mehr raffinirt archaistisehe als wirklich
naturwüchsig ursprüngliche, Einfachheit in der Anwendung der
ungemischten Trichterform offenbart sich in dem Trinkhorn mit
durehlöeherter Spitze, dem sogenannten Rhiton, von dem weiter
unten bei den Trinkgefalssen noch die Rede sein wird.
Diese Form gewinnt eigentlich erst künstlerische Bedeutung in
ihrer Verbindung mit dem portativen Reservoir.
Aus dieser Verbindung des Trichters mit dem Fass entsteht
die hochgepriesene Hydria, (s. oben 86) welcher gemischten
Form alle schönsten Ziergefalsse der Griechen und Gräkoitaler an-
gehören, so dass wir sie in dem citirten Paragraphen als die helle-
nisehe Vase par excellence bezeichneten. Sie übertrifft alle an-
1 Man will in dieser Form das Vorbild der weiblichen Brust wiedererken-
nen, von der wir allerdings schon aus Homer wissen dass sie bei der Bildung
gewisser Gefaisse zum Modell diente.