Metall
(Nlotallarbeiten).
oteclnnik
Die
eigentliche
nmltik.
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meinen Geschmack der Zeiten der gothischc Stil der Baukunst
in Italien allgemeineren Eingang fand. Seitdem gegen das Ende
des 13ten Jahrh. die pisaner Meister, die Giotto u. a., die Kunst
theils aus byzantinischer Erstarrung, theils aus der Verwilderung
herausgehoben hatten, Wurden auch die Goldschmiedskunst und
dekorative Metallotechnik immer allgemeiner plastisch-bildne-
risch. Die grössten Bildner, Orgagna, Donatello, F. Brunelleschi,
Ghiberti, gingen aus der Goldschmiedszunft hervor und waren
selbst geschickte Goldschmiede. Johann" von Pisa schmückte um
1286 den Hauptaltar des Domes zu Arezzo mit emaillirten Silber-
reliefs, die Brüder Agostino und Agnolo, sowie Andrea von Pisa
(1- 1345), Schüler des Johann, zählen viele Goldschmiede unter
ihren Arbeitern und vervollkommnen die Kunst des Giessens und
Ciselirens. Im J. 1316 verfertigt Andrea dDgnabene, Goldschmied
in Pistoja, für die Kathedrale daselbst ein praehtvolles Antepen-
dium (stehendes Altarblatt), geschmückt mit 6 Apostel- und Pro-
phetenliguren, in feinster Ciselirarbeit mit Niello's auf Emailgrund,
ausserdem mit 15 Basrelieffüllungen. Zwei andere Goldschmiede
aus Arezzo, Pietro und Paolo, Schüler der Pisaner, machen das
reiche silberne Reliquienbehälter für den Kopf des heil. Donatus,
in Form desselben.
Jetzt erst iindet der gothische Geschmack auf kurze Zeit Ein-
gang. In demselben macht Ugolino das berühmte, aber schwer
zugängliche Reliquienbehälter zu Orvieto, in Gestalt des Domes
selbst, der es enthält (1338). 1 Meister Cione (Orgagna) wird
Schöpfer eines wunderbar schönen Silberaltars für das Baptisterium
zu Florenz, das aber schon 1366 zerstört wird, jedoch mit Erhal-
tung seiner herrlichen Reliefs, die für den neuen Altar beibehalten
werden. Ci0ne's Schüler sind nicht minder geschickte Gold-
schmiede. Zu ihrer Zeit und zum Theil von ihnen werden die
bedeutendsten noch erhaltenen Goldsehmiedswerke ausgeführt:
der Altar von S. Jacob zu Pistoja und der (neue) in der Tauf-
kirche zu Florenz. Länger als 150 Jahre hindurch sind die ersten
Goldschmiede an ihnen beschäftigt. Auch ein Deutscher Namens
Peter, Sohn des Heinrich.
Der Charakter dieser Werke ist rein bildnerisch. Die Bildnerei
hat den gothischen Strukturgedanken bereits bei Seite gedrängt,
1 Agihcüllrt, Hist. de Part. T. VI. Peint. pl. CXXIII.
gibt ein anderes kleineres Reliquiarium in gleichem Stile.
Sompvr, Ftil I]:
Annal.
Didron ,
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