Metallotec-hn
(ßletallarbeiten).
Die
igentlia
weuti
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Nun erst, erst seitdem der miichtige Zündstoff von Norden her
Feuer gefangen hatte, erwachte für Italien die Begeisterung für
die alte Kunst und öffnete sich der Blick für die Antike, von deren
Üeberresten der klassische Boden überall noch überstreut war. So
entsteht die neue Bildnerei und nach ihrem Vorgange erhebt sich
bald auch, gegenüber der byzantinischen Flachmalerei, die herr-
liche italienische (bildnerisch-plastische) Malerschule zu nie er-
reichter, selbst den Alten ungekannter Höhe und Vollendung.
Von unserem Standpunkte der Technik betrachtet, charakteri-
sirt sich diese italische Renaissance als plastisch-stereoto misch,
als Gegensatz des Byzantinismus und Orientalismus, den ich, von
dem gleichen Standpunkte aus, Flachenstereotomie nannte. Den
EinHuss der Toreutik auf den Stil der Architektur und Plastik der
Renaissance haben wir schon früher hervorgehoben. Er spricht
nicht nur deutlich aus Donatellds gleichsam stählernen, herben
und reichmotivirten Metall- und Steinbildnereien, auch Michel-
angelo ist Wenigstens ebenso sehr Toreut wie Plastiker. Er
schafft aus dem vollen Steinblock, nach kleinen WVachsmodellen
oder ganz ohne Vorlage, und folgt dem unmittelbaren Genius
seines gewaltigen Meissels. Das ist nicht auf Stein übertragenes
Thonmodell, sondern äcbte Steinskulptur!
Gleichzeitig aber, wie für jene Meister das stereotomisehe Ele-
ment mehr bezeichnend her-Vortritt, zeigt sich eine andere, nicht
minder berechtigte und in ihren Leistungen bewunderungswvürdige
Richtung der Bildnerei, die das plastische Element mehr hervor-
hebt, Solcher folgten die Plastiker Lorenzo Ghiberti und Luca
della Robbia mit ihren Schulen. Sie gipfelt in dem (eigentlich
niederländischen) Meister Johann von Bologna.
So liesse sich also auch hier die Parallele zwischen antiker
Kunst und der Renaissance festhalten. Wie in der ältesten antiken
Künstlergesehichte gewisse Namen die beiden entgegengesetzten
altgriechischen Bildnerstile, den plastischen und den stereotomi-
sehen, symbolisiren, wie die Verschmelzung beider nach verschie-
denen Misehungsverhältnissen mit der Entwicklung der Bildnerei
zusammenfällt, so wird das Gleiche oder Aehnliches auch für die
Geschichte der modernen Bildnerei zu verfolgen sein.
Auch in den Kleinkünsten, besonders den metallotechnischen,
regt sich auf italischem Boden in Folge jenes allgemeinen Auf-
schwungs neues, überall individuell und kräftig sich gestaltendes