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Hauptstück.
Fünftes
auf die Reinigung ihrer Umrisse und Verhältnisse hinzuwirken,
sodann in ornamentaler Hinsicht die eingelegte Arbeit, das Email,
kurz solche Mittel zu berücksichtigen hat, welche der jetzigen
Formenarmuth abhelfen, ohne die Flächenkontinuität zu unter-
brechen. Meines Wissens gibt
Ä es kein Beispiel eines helleni-
69 schen Löffels oder ähnlichen
f, Äiä Zwecken dienenden Geräths
i] von skulptirter Arbeit; da-
ll l gegen sind römische Löffel
l (trullae) öfter mit Reliefs ver-
l W, ziert. Ueber das Prinzipielle
h-M f, derAnwendung der Zierden für
X diesen Fall, sowie für Gefasse
qxßilyll und für Geräthe im Allgemei-
-;;läifäf" nen, werden in dem Folgen-
ETT den noch bestimmtere Anhalt-
l: punkte gegeben werden. Eini-
f ges darüber ist bereits in dem
J das Geräthewesen der Assyrer
Kyathos. Betreffenden 68) vorange-
gangen.
Als eine Verbindung des Schöpfgefässes mit dem portativen
Reservoir darf der Eimer hier nochmals iiguriren, obschon er
bereits früher mit demJySehIauch in Verbindung gebracht worden
ist. Wir dürfen daher wenigstens in Beziehung auf den
ägyptischen Eimer auf Vorhergegangenes zurückweisen.
Dieses Gefass ward in Assyrien so gut wie in Aegypten hei-
liges Symbol, was sich schon aus der Aehnlichkeit der beiden
Landschaften Aegypten und Mesopotamien mit Bezug auf das
Bewässerungswesen erklärt. Der Schlauch, die Grundform des
Eimers, war und ist noch immer der Schöpflöffel, der, an die
Peripherie der Wasserräder befestigt, in beiden Ländern die
trockene Ebene bewässert, indem er die Kanäle füllt. Ueber-
einstimmend mit dem Angeführten zeigt der assyrische Eimer
besonders reiche phantastisch-symbolische (vielleicht auf die
Trockenheit des Hochsommers, wenn die Sonne in das Sternbild
des Löwen tritt, hindeutende) Gestaltung, nämlich die eines
Löwenhauptes mit Gusshals und Bügel. (S. Holzschnitt auf S. 45.)