Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

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Hauptstück. 
Elftes 
Bedenklich ist auch hier, dass die Xylographie als Technik, 
und zwar im Dienste der Schnelldruckerei als stenographische 
Technik, zu sehr den ganzen Künstler in Anspruch nimmt, was 
sehr bald dem freien künstlerischen Vorgehen ein Ende macht 
und zu einer Theilung der Arbeit innerhalb dieses beschränkten 
Faches führt, während doch jene grossen selbsterfindenden Holz- 
schneider der Renaissance noch Zeit genug hatten, nebenbei auch 
grosse Maler, Metallarbeiter, Ingenieure und alles Mögliche zu 
sein. Die Arbeit theilt sich in dem Sinne, als der Holzzeichner 
nicht mehr derselbe ist, der die Zeichnung ausführt, wovon der 
Wegfall aller naiven Frische die Folge ist. Eine Vorzeichnung, 
die zu streng alles im Einzelnen bestimmt und keinerlei Freiheit 
lässt, führt zu steifer Darstellung; eine solche, die flüchtig ge- 
halten ist, führt, bei mangelhaftem künstlerischen Einsehen von 
Seiten des Stechers, zu allem möglichen Nonsens. Selten ist der 
Zeichner mit den technischen Erfordernissen und Schranken der 
Xylographie ganz vertraut und ebenso selten Weiss der Xylograph 
eine in dieser Beziehung stilwidrige Zeichnung in den Holzschnitt- 
stil zu übersetzen. Indessen sind bei alledem gewisse neueste 
Illustrationen äusserst erfreuliche Erscheinungen (wir dürfen z. B. 
nur die nach Viollet Le Duc's trefflichen Zeichnungen ausgeführten 
Illustrationen seiner Schriften anführen) und glauben wir wieder- 
holen zu müssen, dass es mit dieser Kunst unter vielen ihrer 
höher gestellten Schwesterkünste noch am Gesündesten aussieht. 
B  c h e r : 
Adam Bartsch, Anl. z, Kupferstechkunde. 8. Wien 1808. 
Papillo n , Traitä de 1a gravure en bois. 
Stru tt, Lithograph. Wörterbuch über Kupferstecher. 2 Vol. 1785-1786. 
E. David, Histoire de la Gravure. 
v. Q uan d t, Geschichte der Kupferstecherkunst. Leipzig. 
178. 
Die 
eigentliche 
Toreutik. 
Kunst. 
Alte 
Die mythische Periode hellenischer Kunstgeschichte ist ange- 
füllt mit Sagen, welche auf eine mehr stereotomische Richtung 
der Künste hindeuten, wobei jedoch der Schnitzarbeiten aus Me- 
tall noch keine Erwähnung geschieht, vielmehr fast nur von Holz-
	        
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