hietalluteclnnik (Metallarbeiten).
Das Bletall
als stereotomischer Stoff.
501
Die Glyptik oder Skalptur in harten Steinen war seit undenk-
lichen Zeiten im Orient und besonders in Aegypten gebräuchlich,
wo sie sowßlll für kleine Schmuckgegenstände und Siegel wie
für Kolossaliiguren und Monumente aus Granit, Porphyr und
Obsidian in Anwendung kam.
Diesem mühevollen, an die Ueberlieferungen der Steinperiode
in der Kulturgeschichte anknüpfenden Kunstzweige kommt ein
besonderer Stil zu, gleichsam ein gegenseitiges Uebereinkommen
der weichen Menschenhand und der ihr gebotenen einfachen Werk-
zeuge mit der unbezähmbaren Härte des Stoffs, eine gewisse Be-
schränkung auf das Nothwendigste, ein Geizen mit den Mitteln
zu der Hervorbringung eines erstrebten Resultates, nothwendig
verbunden mit geradlinichter, flacher und scharfer Behandlung.
Dies alles führt zu einem Typus, der sich am entschiedensten in
der ägyptischen Bildnerei und Kunst im Allgemeinen ausspricht,
obschon er hier auch noch durch andere Einflüsse bedungen ist. 1
Den gleichen Charakter trägt die Skalptur in ihrer späteren
Anwendung auf Metalle, obschon bedeutend moditicirt und ge-
mildert, wegen der leichteren Behandlung der meisten Metalle,
zugleich wegen des wichtigen Umstandes, dass auf diesem Gebiete
die Skalptur zumeist nur als Hülfstechnik, zur Vollendung und
Vervollständigung gewisser, aus anderen Proeessen hervorge-
gangener, in ihren Hauptzügen stilistisch bereits vorher tixirter
Formen auftritt. Doch hat sie auf demselben auch ein ihr gleich-
sam erblich eigenes Feld, worauf sie zu verschiedenen Perioden
der Kunstgeschichte in ruhmvoller Selbständigkeit hervorragend
thätig war.
Die Grenzen desselben sind nicht leicht zu bezeichnen; den-
noch ist diese Unterscheidung sofort nothwendig, weil ganz an-
dere Rücksichten in Betracht kommen, je nachdem die Toreutik
als Haupttechnik oder als Hülfstechnik gefasst wird. Im ersteren
Falle ist sie das eigentliche technische Moment des Stils, in dem
Ziveiten kann sie nur das Sonst-Bedungene modificiren, vervoll-
Ständigen und begleiten.
Zunächst bedarf es jedoch keiner Vorherigen Klassifikation der
Metallwerke nach der Art und dem Grade der Betheiligung un-
1 Aegyptische. und babylonisch-assyrische Werke der Glyptik finden sich
in 111160 Museen, letztere jedoch seltener. Vergl. Strutfs biographical Dictio-
nary of Engravers. 2 V01. London 1736,