Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

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Elftes 
Hauptstück. 
einander als Thesis und Antithesis, als nach Innen und nach 
Aussen Thätiges, gegenüber treten und gleichzeitig in ihrer Thä- 
tigkeit ergänzen, die beide Gitter sein können, von denen aber 
auch das eine, entweder das Einfassende oder das Eingefasste, 
einem andern System (z. B. der Blechkonstruktion) angehören kann. 
Von dieser verschieden ist die andere Synthcsis, weiche einem 
aus Stäben konstruirten horizontalen Balken (z. B. einer Gitter- 
brücke), dessen relative Festigkeit fast allein in Frage kommt, 
besser entspricht, nämlich diejenige, die auch in dem griechischen 
Architrav mit seinen drei über einander gelegten Fasciis oder 
Zonen enthalten und ausgesprochen ist, bestehend in der Schicl1- 
tung mehrerer, in gleicher Weise aktiver Systeme, so dass sie 
zusammen eine in gleichem Sinne thätige Antithese gegen eine 
äusserliche Thesis bilden, wobei die Richtungen dieser Zonen 
einander entgegenlaufen sollten, sowohl aus struktiven, wie aus 
dekorativen Rücksichten. Eine Bekrönung des so zusammenge- 
setzten aus Zonen bestehenden Gitterbalkens könnte ein Mittel 
zu der ästhetischen Vervollständigung des Systems bieten, als 
Repräsentantin und symbolischer Ausdruck der Thesis (des Bahn- 
zuges), deren Antithesis das Gitterwerk ist; zugleich gewahrt sie 
grosse technische Vortheile. Eine Alternanz von Ausläufern oder 
irgend ein anderer passender Abschluss nach Unten müsste der 
Krönung entsprechen und das Ganze als Aufrecht-Schwebendes 
vervollständigen. l Es bedarf schliesslich kaum nochmaliger Be- 
tonung, dass an einem wohlstilisirten Gittergerüst jeder Theil 
sich in seiner ihm zukommenden Thätigkeit kundgeben muss, in 
Beziehung auf ihm zu ertheilende Stellung, Stärke, Form und 
dekorative Ausstattung. Hierüber ist das Hauptstück über das 
Absolut-Formale in der Tektonik nachzusehen. Das Gleiche gilt 
von komponirten, d. h. aus Holz und Metall zusammengesetzten 
Gittersystemen. 
Zwischen dem leichten Drahtgewebe und dem tektonischen 
Gittergerüst liegt eine Reihe von Uebergangsformen, die in der 
Baukunst, sowie auch sonst, die mannigfaltigste Anwendung finden, 
über die aber auch in der Tektonik nachzusehen ist. 
Ueber die Färbung dieser metallischen Gitterstrukturen lässt 
sich bei der Verschiedenheit ihrer Bestimmungen und der mass- 
gebenden Umstände nur im Allgemeinen sagen, dass, wo nicht 
Vergl. 
die 55- 
hierüber 
des 
Bandes, 
ersten
	        
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