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Elftes
Hauptstück.
einander als Thesis und Antithesis, als nach Innen und nach
Aussen Thätiges, gegenüber treten und gleichzeitig in ihrer Thä-
tigkeit ergänzen, die beide Gitter sein können, von denen aber
auch das eine, entweder das Einfassende oder das Eingefasste,
einem andern System (z. B. der Blechkonstruktion) angehören kann.
Von dieser verschieden ist die andere Synthcsis, weiche einem
aus Stäben konstruirten horizontalen Balken (z. B. einer Gitter-
brücke), dessen relative Festigkeit fast allein in Frage kommt,
besser entspricht, nämlich diejenige, die auch in dem griechischen
Architrav mit seinen drei über einander gelegten Fasciis oder
Zonen enthalten und ausgesprochen ist, bestehend in der Schicl1-
tung mehrerer, in gleicher Weise aktiver Systeme, so dass sie
zusammen eine in gleichem Sinne thätige Antithese gegen eine
äusserliche Thesis bilden, wobei die Richtungen dieser Zonen
einander entgegenlaufen sollten, sowohl aus struktiven, wie aus
dekorativen Rücksichten. Eine Bekrönung des so zusammenge-
setzten aus Zonen bestehenden Gitterbalkens könnte ein Mittel
zu der ästhetischen Vervollständigung des Systems bieten, als
Repräsentantin und symbolischer Ausdruck der Thesis (des Bahn-
zuges), deren Antithesis das Gitterwerk ist; zugleich gewahrt sie
grosse technische Vortheile. Eine Alternanz von Ausläufern oder
irgend ein anderer passender Abschluss nach Unten müsste der
Krönung entsprechen und das Ganze als Aufrecht-Schwebendes
vervollständigen. l Es bedarf schliesslich kaum nochmaliger Be-
tonung, dass an einem wohlstilisirten Gittergerüst jeder Theil
sich in seiner ihm zukommenden Thätigkeit kundgeben muss, in
Beziehung auf ihm zu ertheilende Stellung, Stärke, Form und
dekorative Ausstattung. Hierüber ist das Hauptstück über das
Absolut-Formale in der Tektonik nachzusehen. Das Gleiche gilt
von komponirten, d. h. aus Holz und Metall zusammengesetzten
Gittersystemen.
Zwischen dem leichten Drahtgewebe und dem tektonischen
Gittergerüst liegt eine Reihe von Uebergangsformen, die in der
Baukunst, sowie auch sonst, die mannigfaltigste Anwendung finden,
über die aber auch in der Tektonik nachzusehen ist.
Ueber die Färbung dieser metallischen Gitterstrukturen lässt
sich bei der Verschiedenheit ihrer Bestimmungen und der mass-
gebenden Umstände nur im Allgemeinen sagen, dass, wo nicht
Vergl.
die 55-
hierüber
des
Bandes,
ersten